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Helfen Luftreiniger gegen Aerosole

Luftreiniger dienen der Verbesserung der Luftqualität in Räumen. Sie sollen Feinstaub, Allergene und weitere Schadstoffe aus der Raumluft entfernen. Seit Corona (Covid-19-Infektion) rücken auch Aerosole vermehrt in den Fokus bei Luftreinigern. Der Hauptübertragungsweg der SARS-CoV-2-Viren ist nach heutigem Erkenntnisstand die Tröpfcheninfektion und bzw. Aerosole. Worauf gilt es zu achten, damit ein Luftreiniger zuverlässig Aerosole aus der Raumluft entfernt?

Hier kommst du zu unserem allgemeinen Luftreiniger Test

Luftreiniger gegen Aerosole

Was sind Aerosole?

Mischungen aus festen und flüssigen Bestandteilen werden als Aerosole bezeichnet, welche sich in der Raumluft oder anderen Gasen befinden. Beim Atmen und besonders beim Sprechen, Singen, Husten oder Niesen, geben wir Menschen Aerosole in die Luft ab. Darin enthalten sind dann zum Beispiel bei einer an Covid-19 erkrankten Person ab einem bestimmten Zeitpunkt der Infektion auch die SARS-CoV-2-Viren, von denen die Gefahr einer Ansteckung ausgeht. 

SARS-CoV-2-Viren haben eine Größe von ca. 0,12 bis 0,16 Mikrometer bzw. 120 bis 160 Nanometer. Allerdings sind sie sehr häufig Bestandteil größerer Partikel (Tröpfchen), welche sich je nach Größe unterschiedlich lange in der Raumluft halten können. Medizinisch werden Aerosole und Tröpfchen unterschieden. Bis zu einer Größe von 5 Mikrometern ist von Aerosolen die Rede, darüber handelt es sich um Tröpfchen. Tröpfchen, bilden sich hauptsächlich beim Sprechen, Niesen oder Husten und haben Größen bis über 100 Mikrometer. Aerosole entstehen hauptsächlich beim Atmen. 

In einem anderen Beitrag gehen wir auf natürliche Methoden ein um die Raumluft zu verbessern!

Können Luftreiniger Aerosole erfassen?

Luftreiniger entnehmen der Raumluft Partikel, deren Größe von dem verwendetem Filtersystem abhängig ist. Durchgesetzt haben sich hocheffiziente Schwebstofffilter, welche je nach Klassifizierung kleinste Partikel der Größe 0,3 Mikrometer zu über 99 % ausfiltern. Damit ist die Leistungsgrenze noch nicht erreicht, sondern diese Partikelgröße dient nur der Klassifizierung, da sie besonders schwer zu erfassen sind. Ein HEPA-H13 oder -H14 Filter filtert auch Partikelgrößen darunter oder darüber aus, sogar noch besser als bei den genannten 0,3 Mikrometer.

Das bedeutet, dass diese Luftreiniger mit HEPA Filtern auch Aerosole wie auch Feinstaub und andere Schadstoffe gut erfassen können. Bei der Infektionsgefahr durch SARS-CoV-2-Viren bedarf es einer bestimmten Virenlast, bevor es zu einer Infektion kommt. Unklar ist bis heute, wie hoch die Virenlast für eine Ansteckung sein muss, zumal dies auch von vielen weiteren individuellen Faktoren abhängig ist. 

Ein Luftreiniger mit HEPA-H14 Filtersystem filtert je nach Raumgröße und Luftdurchsatz zu 99,995 % kleinste Partikel um die 0,3 Mikrometer aus dem Luftstrom der angesaugten Luft. Besonders größere Aerosolpartikel bis hin zu Tröpfchen enthalten eine große Menge von Viren.

Erfahre hier alles über die UV-Sterilisation bei Luftreinigern.

Worauf muss ich bei Luftreinigern gegen Aerosole achten? 

Es macht also in der derzeitigen COVID-19-Pandemie durchaus Sinn, mit einem geeigneten Luftreiniger die Aerosole und Schadstoffe aus der Raumluft zu filtern. Dadurch wird die Virenlast gesenkt und damit auch ein Ansteckungsrisiko. Es gibt jedoch einige Faktoren dabei zu berücksichtigen.

Welches Filtersystem?

Nur das geeignete Filtersystem im Luftreiniger kann auch Aerosole, Bakterien und Viren erfassen. Grundsätzlich gelingt dies bereits mit einem HEPA-H13 Filtersystem zu 99,95 %. Für Räume mit hohem Personenaufkommen oder in Arztpraxen ist die Klassifizierung H14 zu wählen, welche zu 99,995 % Partikel um die 0,3 Mikrometer aus der Raumluft filtert. Angesichts der infektiöseren Virusvariante Omikron (B.1.1.529) würde ich generell zu einem HEPA-H14 Filtersystem raten.

Aerosole Luftreiniger Filtersystem

Soll dein Luftreiniger Aerosole aus der Luft entfernen solltest du unbedingt auf das richtige Filtersystem achten. Wir empfehlen ein HEPA-14 System.

Mit den Schwebstofffiltern wird dazu auch eine Vielzahl anderer Partikel aus der Raumluft gefiltert, sodass die Luftqualität signifikant verbessert wird. Wer darüber hinaus auch Gerüche und schädliche Gase, wie zum Beispiel Dioxin, aus der Raumluft entfernen will, sollte auf einen Filter mit Aktivkohle im Filtersystem achten. Dieser kann aus der von den HEPA-Filtern gefilterten Luft sogar Gasmoleküle entnehmen. Auch Nikotin von Zigarettenrauch wird durch Filter mit Aktivkohle beseitigt.

Erfahre hier, was die optimale Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur ist!

Luftdurchsatz und Raumgröße

Das richtige Filtersystem ist nur die eine Hälfte, um die Luftqualität in Räumen zu verbessern. Ein Luftreiniger reinigt nur den Teil der Raumluft, welche auch durch das Filtersystem geleitet wird. Ein leistungsschwacher Luftreiniger kann nicht die gesamte Raumluft in großen Räumen erfassen, wodurch selbst bei bestem Filtersystem die Reinigungsleistung ineffektiv bleibt. 

Der Luftdurchsatz muss der Raumgröße entsprechen, damit auch die gesamte Raumluft gefiltert wird. Geht es nur um Feinstaub, Allergene oder andere Schadstoffe, wäre schon ein Luftdurchsatz je Stunde des 3-fachen Raumvolumens ausreichend. Als Beispiel besitzt ein Raum mit 5 Meter Länge, 4 Meter Breite und einer Deckenhöhe von 2,50 Meter 50 Kubikmeter Raumvolumen. Um die Luftqualität deutlich zu verbessern, sollte der Luftdurchsatz dementsprechend 150 Kubikmeter je Stunde haben.

Für Aerosole aus der Raumluft zu entfernen, welche zum Beispiel mit SARS-CoV-2-Viren infiziert sind, soll der Luftdurchsatz entsprechend der Empfehlung von Experten dem 6- bis 8-fachen des Raumvolumens je Stunde betragen. Das wäre dann bei einem 50 Kubikmeter großen Raumvolumen ein Luftdurchsatz von 300 bis 400 Kubikmeter je Stunde. 

Pflege und Wartung

Luftreiniger Pflege und Wartung

Um das beste Reinigungsergebnis erzielen zu können ist eine Regelmäßige Pflege und Wartung des Luftreiniger von Nöten!

Damit ein Luftreiniger zuverlässig Aerosole und Schadstoffe aus der Raumluft entfernt, müssen die Filter durchgängig sein. Das ist am Anfang immer der Fall, ändert sich jedoch je nach Laufzeit und Luftbelastung. Setzt sich ein Filter mit Partikeln zu, kann er auch die Luftqualität kaum noch verbessern. Die Hersteller der Luftreiniger geben an, in welchen Intervallen der Hauptfilter gewechselt werden muss. Bei gering belasteter Luft können die Wechselintervalle auch länger sein, bei stark belasteten Räumen aber auch kürzer. Es gibt auch Luftreiniger mit auswaschbaren Filtern. Mehr Infos dazu unter „Luftreiniger mit waschbarem Filter | Diese Erfahrungen haben wir damit gemacht“.

Um dem wichtigen HEPA-Filter eine lange Laufzeit zu ermöglichen, sind viele Luftreiniger mit einem Vorfilter ausgerüstet. Dieser filtert nur grobe Partikel aus dem Luftstrom und hält sie vom HEPA-Filter fern. Vorfilter können aus Vlies, Stoff oder Papier sein. Entweder lassen sie sich ganz einfach und günstig auswechseln oder reinigen.

Luftreiniger mit Aktivkohle-Filter 

Filtersysteme mit einem Einsatz von Aktivkohle benötigen besondere Aufmerksamkeit. Aktivkohle filtert nicht im eigentlichen Sinne mechanisch, sondern die Aktivkohle reichert sich durch Adsorption an. Anders als bei mechanischen Filtersystemen kann Aktivkohle erschöpfen und keine Schadstoffe mehr aufnehmen. Sie passieren dann unmerklich die Aktivkohle und werden nicht mehr ausgefiltert. 

Auch bei Aktivkohle gilt es die empfohlenen Wechselintervalle einzuhalten und gegebenenfalls an die Luftbelastung, zum Beispiel in einem Raucherzimmer, anzupassen. 

Luftaustausch auch bei Luftreinigern

Grundsätzlich und auch wegen der COVID-19-Pandemie ist regelmäßiges Lüften unerlässlich, selbst wenn ein effektiver Luftreiniger benutzt wird. Das Lüften führt CO2 und Wasserdampf ab und ersetzt es mit frischer unverbrauchter Luft. Auch eine Virenlast durch Personen in geschlossenen Räumen wird durch den Luftaustausch gesenkt. 

Was beseitigen Luftreiniger außer Aerosole?

Luftreiniger verbessern die Luftqualität grundsätzlich nicht nur weil sie auch Aerosole entfernen. Feinstaub zum Beispiel ist so klein, dass wir ihn nicht sehen, er aber als lungengängig tief in unsere Lungen eindringt und unsere Gesundheit gefährdet. Besonders in Ballungsgebieten ist die Luftbelastung mit Feinstaub durch Industrie und Straßenverkehr erheblich. Interessant dazu ist auch die Wirkung von Luftreinigern auf den Fogging-Effekt: “Verhindert ein Luftreiniger den sogenannten „Fogging“-Effekt?“. 

Auch abseits der Großstädte sind wir nicht vor Schadstoffen in der Raumluft sicher. Zum Teil können sie sogar in unseren Wohnungen entstehen, wenn zum Beispiel Teppiche, Möbel, Lacke und Klebemittel schädliche Ausdünstungen von sich geben. Nicht alle diese schädlichen Gase werden von HEPA-Filtern erfasst, sodass eine weitere Filterstufe mit Aktivkohle notwendig wird. 

Allergiker haben es ebenfalls schwer, Allergenen zu entkommen. Sehr weit verbreitet ist eine Allergie auf Gräser und Pollen, welche sich durch die Luft in Städten wie auch auf dem Land verbreiten. Für HEPA-Filtersysteme ist es einfach Allergene zu erfassen, wenn der Luftdurchsatz der Raumgröße angepasst ist.

Ebenfalls eine weit verbreitete Allergie ist die Hausstaubmilben-Allergie, welche in jedem Haushalt vorkommen kann. Dabei sind es gar nicht die Milben an sich, welche die allergische Reaktion hervorrufen, sondern ihr Speichel und ihre Exkremente. Dadurch entstehen Partikel, welche wir nicht sehen können, sich aber frei durch die Raumluft bewegen. 

Luftreiniger können mit HEPA-Filtern diese und fast alle anderen Allergene ausfiltern. Ein guter Luftreiniger ist also immer sinnvoll, nicht nur um Aerosole auszufiltern. Passende Luftreiniger lassen sich ganz einfach in meinen Luftreiniger Tests und Vergleichen finden. Zu dem Thema Luftreiniger sind vielleicht auch die beim Betrieb entstehenden Kosten interessant: „Welche laufenden Kosten gibt es beim Einsatz eines Luftreinigers?“.



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Kommentare

Hildburg Hornbogen-Stawinoga 10. Januar 2024 um 22:22

Hallo ich habe den Philips Luftreiniger und bekomme nach einiger Zeit Kopfschmerzen und habe ein wenig Übelkeitsprobleme. Erzeugt der Luftreiniger doch Ozon? Oder woran könnte das liegen?

Antworten

Olaf 10. Januar 2024 um 22:37

Luftreiniger erzeugen kein Ozon oder andere Stoffe die die Gesundheit beeinträchtigen. Was oft ein Grund ist, sind Stoffe die durch die mehr zirkulierende Luft verteilt werden und ohnehin im Raum sind. Diese werden dann langsam gefiltert. Sind beispielsweise Schimmelsporen hinter Schränken, etc. zirkulieren diese erstmals und bauen sich ja auch nur langsam ab (kommen ständig nach). Insofern kann dies zu Problemen führen die aber nicht auf den Luftreiniger zurückzuführen sind, aber durch diesen erstmalig bewusst auftreten.

Antworten

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