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Welche Rolle spielt die Wasserhärte bei einem Luftbefeuchter?

Luftbefeuchter arbeiten gegen eine zu trockene Raumluft. Dazu bringen sie zusätzlich Wasser bzw. Feuchtigkeit in die Raumluft mit verschiedenen Methoden ein. Je nach Luftbefeuchter Modell (Tankgröße und Befeuchtungsleistung), muss Wasser täglich nachgefüllt werden. Es ist sehr praktisch, einen Luftbefeuchter mit Leitungswasser zu befüllen. Leitungswasser hat jedoch eine Wasserhärte, welche regional und je nach Herkunft des Trinkwassers sehr unterschiedlich ist. Die Wasserhärte gibt an, wie viel Kalk im Wasser enthalten ist. Die Wasserhärte kann die Funktion eines Luftbefeuchters beeinflussen. Worauf es bei der Wasserhärte und Luftbefeuchter zu achten gilt, zeigt dieser Beitrag.

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Luftreiniger Wasserhärte

Wie wirkt sich die Wasserhärte auf Luftbefeuchter aus?

Befeuchter für die Raumluft gibt es mit unterschiedlichen Funktionsprinzipien. Grundsätzlich wird zwischen folgenden Befeuchtern unterschieden:

Der Härtegrad des Wassers kann sich unterschiedlich auf die Befeuchter auswirken. Befeuchter, welche mit der Verdunstung arbeiten, sind mit weichem Wasser effektiver. Der Kalk im Wasser erhöht die Spannkraft der Wassertropfen, wodurch die Verdunstungsrate sinkt.

Viel gravierender sind jedoch die Auswirkungen, wenn der Kalk im Befeuchter zurückbleibt, was jedoch vom Funktionsprinzip abhängig ist. Kalkablagerungen werden steinhart und können die Funktion beeinflussen oder sogar komplett behindern. Zudem sind in Kalkablagerungen vermehrt Keime und Bakterien angesiedelt. Die Auswirkung der Wasserhärte auf das jeweilige Funktionsprinzip des Luftbefeuchters erkläre ich nachfolgend.

Verdunster

Verdunster machen sich einfach das Prinzip der Verdunstung von Wasser zu Eigen. Das Prinzip kennen wir vom Wäschetrocknen, wenn die Luft die Feuchtigkeit der Wäsche aufnimmt. Verdunster sind im Prinzip Wasserbehälter, welche eine große Fläche zur Verdunstung bieten. Das können einfache Wasserschalen sein oder auch Behälter, die sich an einen Heizkörper hängen lassen. Die Wärme der Heizung wärmt das Wasser auf und beschleunigt die Verdunstung.

Bei Befeuchtern nach dem Verdunstungsprinzip, unterscheiden sich passive und aktive Verdunster. Aktive Verdunster gehen einen Schritt weiter. Sie besitzen einen Ventilator, welcher schneller trockene Luft zuführt und feuchte Luft abführt. Als Verdunstungsoberfläche besitzen sie Filtermatten, durch die der Luftstrom geführt wird. Sie sind deutlich effektiver als die passiven Verdunster für Heizkörper.

Die Auswirkung der Wasserhärte auf Luftbefeuchter nach dem Verdunstungsprinzip

Hartes Wasser besitzt viel Kalk, welcher nicht mit dem Wasser verdunstet. Umso höher also die Wasserhärte ist, umso mehr Kalk bleibt in dem Befeuchter zurück. Kalkablagerungen werden nach kurzer Zeit sichtbar und beherbergen Bakterien und Keime. Bei aktiven Verdunstern können sich zudem mit dem Kalk die Filtermatten zusetzen. Grundsätzlich sinkt die Verdunstungsrate, aber ebenfalls durch eine hohe Wasserhärte bei Befeuchtern.

Vernebler (Zerstäuber mit Ultraschall)

Vernebler besitzen ein Piezo-Element, welches eine sehr hohe Frequenz erzeugt (Ultraschall). Das Prinzip ist uns von Ultraschall-Reinigern bekannt, wo mittels Ultraschall Verschmutzungen von Gegenständen gelöst werden. Bei den Verneblern hat der Ultraschall nur die Aufgabe, dem Wasser feinste Nebeltröpfchen zu entreißen. Da bei Verneblern die Befeuchtung der Luft aktiv und nicht mit der Verdunstung erfolgt, wird auch der Kalk mit dem Wasser zerstäubt. 

Die Auswirkung der Wasserhärte auf Luftbefeuchter mit Ultraschall-Zerstäubung

Besonders bei hoher Wasserhärte schlägt sich in der Nähe des Verneblers eine weiße Kalkschicht nieder. Diese ist nur schwer wieder zu entfernen und kann auch Holz von Böden oder Möbeln beschädigen.

Unabhängig der Befeuchtungsart, hat jeder Befeuchter einen Wassertank für das benötigte Wasser. Auch darin kommt es immer wieder zu Verkalkungen, welche Bakterien und Keime beherbergen. Ein Vernebler verteilt nicht nur die Feuchtigkeit und den Kalk im Raum, sondern auch die Bakterien und Keime in der Raumluft.

Verdampfer

Verdampfer sind die effektivsten Befeuchter für die Raumluft. Sie bringen unabhängig der vorhandenen Luftfeuchtigkeit Feuchtigkeit durch Wasserdampf in die Raumluft. Das Wasser wird bis zum Siedepunkt (100°C) erhitzt und verlässt als Wasserdampf den Befeuchter. Während bei Verdunstern mit zunehmender Luftfeuchtigkeit weniger Wasser von der Luft aufgenommen wird, reichern Verdampfer die Luft immer weiter an. Sie eignen sich besonders bei großer Raumgröße, weshalb sie in der Industrie auch für Lagerräume eingesetzt werden. In den Wohnungen sollten sie nicht unkontrolliert betrieben werden, da die Gefahr der Überfeuchtung besteht. Besonders dann, wenn es sich um eine kleine Raumgröße handelt. Vorsicht, verdampft Wasser zu Wasserdampf, ist er heiß! In einem anderen Artikel klären wir übrigens die Frage, was man bezüglich der Haustiere bei einem Verdampfer beachten sollte.

Die Auswirkungen der Wasserhärte auf Luftbefeuchter nach dem Verdampfungsprinzip

Durch das „Verkochen“ von Wasser, bleibt der Kalk im Gerät zurück. Selbst wenn sich darin Bakterien und Keime bilden, tötet das der heiße Dampf diese ab. Es besteht also kaum ein Risiko, diese in der Raumluft zu verteilen.

Trotzdem wirkt sich eine hohe Wasserhärte negativ auf die Verdampfer aus. Sie bringen mehr Feuchtigkeit als alle anderen Befeuchter in die Raumluft. Dadurch haben sie auch einen höheren Anteil von Verkalkungen im Gerät. Die Hitze der Heizelemente wird durch die Verkalkungen zum Teil isoliert, sodass die Befeuchtungsleistung nachlässt. Auch Verdampfer müssen also regelmäßig entkalkt werden, damit ihre Funktion erhalten bleibt. Kalkablagerungen können mit der Zeit sogar die Heizelemente beschädigen.

Luftwäscher

Luftwäscher dienen wie Luftreiniger primär der Luftreinigung. Die Luftwäscher filtern die Luft jedoch über befeuchtete Walzen oder Lamellen, was auch eine Luftbefeuchtung zur Folge hat. Deswegen sind sie gleichermaßen wie Luftbefeuchter von der Wasserhärte betroffen. Luftwäscher eignen sich gut, wenn eine Luftreinigung und Befeuchtung der Raumluft stattfinden soll. Saubere Luft alleine reicht nicht aus, wenn zu trockene Raumluft die Schleimhäute angreift.

Wasserhärte Auswirkungen

Die Wasserhärte hat unterschiedliche Auswirkungen auf Luftreinigungsgeräte.

Die Auswirkung der Wasserhärte auf Luftwäscher

Der Luftstrom in einem Luftwäscher wird über die nassen Lamellen geführt, wodurch Schmutzpartikel daran haften bleiben und die Luft Feuchtigkeit aufnimmt. Im Prinzip erfolgt die Befeuchtung der Luft ganz ähnlich wie bei einem aktiven Verdunster. Auch bei diesem Funktionsprinzip bleiben Kalkablagerungen zurück. Je nach Härtegrad des Wassers, nehmen die nassen Flächen weniger Schmutz auf und die Befeuchtungsleistung sinkt. Bakterien und Keime in den Kalkablagerungen werden vom Luftstrom in der Raumluft verteilt.

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Welche Maßnahmen helfen gegen die Folgen des Kalks

Wasser mit niedrigem Härtegrad wird als „weiches Wasser“ bezeichnet und enthält weniger Kalk. Wasser mit hohem Härtegrad wird als „hartes Wasser“ bezeichnet und enthält entsprechend mehr Kalk. Die Folgen für Befeuchter sind in beiden Fällen die gleichen. Allerdings dauert es bei niedrigem Härtegrad länger, bis sich Kalkablagerungen zeigen. In Folge davon muss bei einem hohen Härtegrad der Luftbefeuchter öfters entkalkt bzw. gereinigt werden. Es ist darauf zu achten, Wasser von Luftbefeuchtern keimfrei zu halten.

Luftreinigungsgerät entkalken

Entkalke dein Luftreinigungsgerät regelmäßig, um dieses keimfrei zu halten.

Entkalken

Zum Entkalken gibt es im Handel spezielle Entkalkungsmittel. Hierbei gilt es die Angaben und Dosierungen der Hersteller zu beachten. Es gibt zum Entkalken auch Hausmittel, wie zum Beispiel Essig oder Zitronensäure. Wichtig ist, Befeuchter regelmäßig zu reinigen und den Kalk zu beseitigen.

Hygienemittel

Um das Wasser keimfrei zu halten, bieten sich spezielle hygienische Mittel an. Die meisten der hygienischen Mittel für Luftbefeuchter enthalten auch zudem direkt schon ein Entkalkungsmittel. Damit wird der Kalkbildung, besonders bei einem hohen Härtegrad des Wassers, direkt vorgebeugt. Nebenbei verbessert sich auch die Leistung der Befeuchter und sogar die Reinigungsleistung von Luftwäschern. 

Entkalkungsanlage

Um dem Kalk aus dem Weg zu gehen, kann auch destilliertes Wasser benutzt werden. Allerding wird dann das benötigte Wasser schnell zu einem Kostenfaktor. Einige Häuser sind mit einer Entkalkungsanlage ausgerüstet. Sie verhindert Verkalkungen in Wasch- und Spülmaschinen, sowie auch in den Rohrleitungen. Dieses Wasser ist natürlich auch für Luftbefeuchter ideal. Die Kosten für eine Entkalkungsanlage stehen jedoch in keinem Verhältnis, wenn es nur um kalkfreies Wasser für Befeuchter geht.

Umkehrosmose

Ebenfalls entsteht Wasser ohne Kalk bei einer Anlage für die Umkehrosmose. In der Regel wird die Umkehrosmose dazu benutzt, das Trinkwasser von restlichen Schadstoffen zu befreien. Da es nach der Umkehrosmose auch kalkfrei ist, eignet es sich gut für Luftbefeuchter.

Mein Fazit zu Luftbefeuchtern und Wasserhärte

Keiner kann sich die Wasserhärte seines Trinkwassers aussuchen, bestenfalls nachträglich nur verbessern. Je nach Wohnort haben einige Glück und es steht ihnen Wasser mit einem geringen Härtegrad zur Verfügung. Das reduziert zwar die Intervalle zur Entkalkung, befreit aber nicht endgültig davon. Gereinigt werden müssen alle Luftbefeuchter grundsätzlich von allen Ablagerungen, egal welche Wasserhärte vorliegt.

Bei einer großen Raumgröße wird auch entsprechend mehr Wasser in die Raumluft eingebracht, damit die Schleimhäute nicht unter der trockenen Raumluft leiden. Ein kleiner Luftbefeuchter eignet sich nur für eine kleine Raumgröße, hat dann aber auch weniger Kalk. Unabhängig der Raumgröße setzten sich in Verdampfern aufgrund der starken Befeuchtungsleistung die meisten Ablagerungen ab. Ich empfehle von Anfang an ein Hygienemittel den Luftbefeuchtern zuzusetzen. 



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