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Hilft ein Luftwäscher bei einer Erkältung?

Der Winter ist die Zeit der Erkältungen. Das geht vielen so und dadurch trifft man allerorts auch auf die Viren der Grippe. Es gibt ca. 200 verschiedene Viren, welche als Erreger eine Erkältung auslösen. Unter einer Erkältung ist eine Entzündung der oberen Atemwege (grippaler Infekt) zu verstehen. Doch warum eigentlich können sich die Viren so gut im Winter verbreiten und was ist dagegen zu tun? Luftwäscher verringern die Gefahr, an einer Grippe oder Erkältung zu erkranken, erheblich. Auch gegen dauerhaften Hustenreiz kann ein Luftwäscher helfen. Dahinter steckt der Zusammenhang mit der Luftfeuchtigkeit in der Raumluft. Eine ausführliche Erklärung dazu liefert der nachfolgende Beitrag.

 

Luftwäscher gegen Erkältung

Die Raumluft im Winter

Kalte Luft nimmt physikalisch bedingt nur wenig Feuchtigkeit im Vergleich zu warmer Luft auf. Ist die Luft bei Kälte noch mit Feuchtigkeit gesättigt, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit, wenn die Luft aufgewärmt wird. Das geschieht im Winter automatisch in jedem beheizten Raum. Die warme Raumluft (Heizungsluft) ist nicht ausreichend gesättigt und nimmt jede gebotene Feuchtigkeit sehr schnell auf. Eine gute Feuchtigkeitsquelle stellen wir dar, wenn wir uns in den Räumen mit trockener Raumluft aufhalten. 

Oft merken wir zuerst ein Kratzen im Hals und Augenbrennen. Mit der Zeit entwickelt sich es zu einem Husten, da die Schleimhäute durch trockene Raumluft austrocknen. Die Schleimhäute fungieren eigentlich als erste Abwehrstufe unseres Immunsystems gegen Bakterien und Krankheitserreger. Dadurch haben natürlich Viren leichteres Spiel in den Körper einzudringen, wodurch sich Erkältungen und Grippe sehr schnell verbreiten. 

Im Prinzip wäre es sehr hilfreich, der Luft bis zu ihrer Sättigung eine andere Quelle für die Luftfeuchtigkeit zu bieten. Hier kommen die Luftwäscher ins Spiel.

Tipp: Für den maximalen Reinigungseffekt empfehlen wir dir, dass das Getriebe deines Luftwäschers regelmäßig gereinigt wird.

Warum verbessert ein Luftwäscher das Raumklima?

Luftwäscher Raumklima

Ein guter Luftwäscher kann das Raumklima merklich verbessern!

Ein Luftwäscher filtert wie auch ein Luftreiniger Partikel aus der Raumluft. Während jedoch ein Luftreiniger mit Filtern arbeitet, ist das Filtermedium der Luftwäscher Wasser. Ein Filterrad mit Lamellen dreht sich durch ein Wasserbad und wird dadurch befeuchtet. Danach drehen sich die nassen Lamellen durch den Luftstrom des Luftwäschers, wodurch Partikel aus dem Luftstrom sich an den Lamellen absetzen.

Diese Methode reinigt nicht nur die Luft ohne Filter, sondern befeuchtet auch den Luftstrom. Diese Fähigkeit besitzen Luftreiniger nicht und verändern dadurch auch nicht das Raumklima. Um dies zu erreichen, müssen zu dem Luftreiniger auch noch ein Luftbefeuchter zum Einsatz kommen – also zwei Geräte.

Die Anhebung der Luftfeuchtigkeit ist bei Luftwäschern ein positiver Nebeneffekt, bedingt durch das Funktionsprinzip. Dafür ist die Filterleistung schwächer als bei Luftreinigern, welche mit HEPA-Filtern eine Luftreinigung bis in den 0,3-Mikron Bereich erreichen können. Luftwäscher können solche kleine Partikel nicht mehr erfassen. 

Luftwäscher im Vergleich zu Luftreinigern

Luftwäscher oder Luftreiniger

Ob ein Luftwäscher oder ein Luftreiniger besser geeignet ist, hängt unter anderem von der Art der Allergie ab.

Die Vorteile der Luftbefeuchtung spielt ein Luftwäscher hauptsächlich in der kalten Jahreszeit aus. Im Sommer ist die Raumluft in der Regel nur kurzzeitig bei anhaltender Trockenheit festzustellen. Zumindest in unseren Breitengraden sorgt Regen für ein ständiges Sättigen der Luft mit Feuchtigkeit. 

Trotzdem bietet ein Luftwäscher auch im Sommer noch Vorteile. Ein Luftreiniger filtert die Raumluft über teure Filtersysteme, welche einen regelmäßigen Filterwechsel erfordern. Bei einem Luftwäscher müssen keine Filter gewechselt werden, sondern nur das Wasser regelmäßig aufgefüllt bzw. gewechselt werden. Der Wartungsaufwand ist bei einem Luftwäscher viel häufiger. Wasser wird je nach Tankvolumen alle zwei oder sogar jeden Tag nachgefüllt. Wird kein Hygienemittel dem Wasser zugesetzt, ist ein täglicher Wasserwechsel notwendig (Keime und Bakterien im Wasser). Zudem müssen Luftwäscher (Tank und Lamellen) öfters gereinigt werden. Als Resümee ist die Wartung eines Luftreinigers seltener, aber teurer. Eine weitere Möglichkeit seinen Luftwäscher möglichst Bakterienfrei zu halten ist der Einsatz von Antikalkkartuschen.

Geht es um die Lautstärke, sind die meisten Luftwäscher etwas leiser als Luftreiniger. Das ist besonders wichtig, wenn der Luftwäscher nachts im Schlafzimmer leise seinen Dienst verrichten soll. Hier bitte die Dezibel-Angaben der Hersteller beachten. Auf unserer Webseite findest du zudem einen Vergleich zwischen Klimaanlage und Luftwäscher.

Sind Luftwäscher oder Luftreiniger für Allergiker besser?

Die Antwort ist abhängig von der Art der Allergie bzw. der Größe der Allergene. Allergene kommen überall in der Natur vor. Nur einige Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Allergene. Sehr bekannt sind die Allergien auf Hausstaub (Hausstauballergie) und Pollen oder Blütenstaub (Heuschnupfen). Selbst bei Heuschnupfen sind nicht alle Pflanzenpollen Auslöser, sondern nur von bestimmten Pflanzenarten. Pollen gehören zu den größeren Allergenen, welche auch ein Luftwäscher noch gut erfassen kann. 

Allergene, welche die Katzenallergie auslösen dagegen, sind sehr klein und werden nur von Luftreinigern mit HEPA-Filtern erfasst. Umso kleiner die Allergen werden, umso aufwendiger muss das Filtersystem sein. Bei Allergien auf gasförmige Substanzen helfen auch HEPA-Filter nicht mehr ausreichend. Dann wird eine zusätzliche Filterstufe mit einem Aktivkohlefilter notwendig. Die Kombination mit HEPA-Filter und Aktivkohlefilter ist jedoch bei Luftreinigern wie auch Luftwäschern möglich.

Eine trockene Raumluft schwächt auch die Abwehrkräfte von Allergikern. Zudem ist Staub ein Allergenträger, welcher sich in Räumen mit niedriger Luftfeuchtigkeit länger in der Raumluft hält. Wird die Luft gereinigt und zusätzlich befeuchtet, profitieren also auch Allergiker davon. 

Tipp:

Allergikern empfehle ich, für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Unbedingt muss das Filtersystem die betreffenden Allergene auch erfassen können. Je nachdem reicht ein normaler Luftwäscher oder ein Kombigerät aus Luftwäscher mit weiteren Filtern. Alternativ können auch ein Luftreiniger und ein Befeuchter für die Raumluft diese Aufgabe übernehmen. Allerdings kosten zwei Geräte mehr in der Anschaffung und verursachen auch höhere Folgekosten. In einem weiteren Artikel beantworten wir die Frage, ob ein Luftwäscher auch gegen Pollen helfen kann.

Wartung und Pflege 

Damit ein Luftwäscher seiner Aufgabe nachkommt, muss er auch gewartet werden. Es gibt durch die Funktionsweise der Luftwäscher ein Problem, welches Luftreiniger nicht haben. Wenn Wasser längere Zeit steht, bilden sich schnell darin Keime und Bakterien. Durch den Luftstrom des Luftwäschers können diese sich in der Raumluft verteilen. Zudem werden die Schadstoffe, welche aus der Luft gefiltert wurden, im Wasser gebunden. Ist das Wasser jedoch stark belastet, nehmen auch die Lamellen die Schadstoffe wieder auf. Es ist also wichtig, stets frisches Wasser zu benutzen. Den Rest des Wassers sollte man ausschütten und komplett mit frischem Wasser wieder auffüllen. Haben sich schon Algen und Bakterien im Tank gebildet (glitschiger Film), müssen der Tank und auch die Lamellen gereinigt werden.

Im Handel gibt es spezielle Hygienemittel, welche die Reinigungsintervalle deutlich nach hinten schieben. Sie töten Algen, Bakterien und Keime im Wasser ab. Da auch der Luftstrom einen geringen Teil des Hygienemittels erfasst, wird auch der Ausströmkanal des Luftwäschers gleich mitdesinfiziert. Hier kann sich durch den permanent feuchten Luftstrom auch schon mal Schimmel bilden.

Wann darf ein Luftwäscher nicht zum Einsatz kommen?

Luftwäscher Einsatz

Messe zuerst die Luftfeuchtigkeit in deinem Haushalt, denn nicht immer ist der Einsatz eines Luftwäschers sinnvoll!

Nicht immer ist die Luftfeuchtigkeit in Wohnungen oder Häuser zu niedrig. Für einen Luftbefeuchter wie auch Luftwäscher gilt generell, die tatsächliche Luftfeuchtigkeit vor der Anschaffung der Geräte zu messen. Besonders die Werte im Winter gilt es zu beachten. Liegt die Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 53%, ist sie ideal und muss nicht durch einen Luftwäscher oder Luftreiniger erhöht werden. Ab eine Luftfeuchtigkeit von 60% droht sogar Schimmelgefahr. 

Oft gibt es den Fall, dass im Winter die Luft zu trocken ist, im Sommer die Luftfeuchtigkeit aber ideal oder hoch ist. Da es ja auch im Sommer sinnvoll ist, die Raumluft zu filtern scheidet ein Luftwäscher für den Sommerbetrieb aus. Dann macht tatsächlich die Kombination von zwei Geräten (Luftreiniger und Luftbefeuchter) Sinn. Im Winter sind dann Luftreiniger und Luftbefeuchter in Betrieb, im Sommer nur der Luftreiniger.

Mein Fazit zu Luftwäschern

Luftwäscher helfen wirklich, Erkältungen und Husten durch ein gesundes Raumklima vorzubeugen. Da das Immunsystem nicht durch zu trockene Raumluft belastet wird, ist auch die Widerstandskraft gegen andere schädliche Einflüsse höher. Voraussetzung ist ein angemessenes Befeuchten der Raumluft (Luftfeuchtigkeit mit Hygrometer messen). Bei Luftwäschern darf nicht die Wartung vernachlässigt werden, da sonst im Wasser gebundene Bakterien und Keime ein ungesundes Raumklima schaffen.



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