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Wann sollte man trockene Luft befeuchten und wie?

Der menschliche Körper benötigt ein gesundes Klima damit er sich wohlfühlen kann und gesund bleibt. Jedes Jahr ändert sich dies in unseren Breitengraden erheblich, wenn der Sommer geht und der Winter kommt. Im Winter häufen sich Beschwerden und Krankheiten, was viele auf ein kaltes und nasses Klima schieben. Fast ist es schon normal, zur Winterzeit von einer Grippeinfektion geplagt zu werden.

Was viele dabei nicht bedenken ist die gravierende Änderung der Luftfeuchtigkeit im Winter. Der verminderte Sonnenschein und das häufige Schneien lässt sogar vermuten, Luftfeuchtigkeit wäre mehr als genug vorhanden. Hier macht jedoch die Physik einen Strich durch die Rechnung. Kalte Luft kann viel weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft. Dadurch können bei Minus-Temperaturen die Luftfeuchtigkeitswerte niedriger sinken, als es zum Beispiel in einer sehr trockenen Wüste der Fall ist. Dies alleine wäre nicht so schlimm und würde sich zum Beispiel negativ auf Holz auswirken. Möbel, Holzfußböden oder Balken werden durch zu trockene Luft rissig, altern schneller und können sich sogar verziehen.

Trockene Luft und die Auswirkungen auf den menschlichen Körper

Viel gewichtiger ist die Tatsache, dass der menschliche Körper empfindlich auf zu trockene Luft reagiert. Er besteht zum größten Teil aus Wasser. Ein Baby oder Kleinkind verfügt bis zu 95% Wasser im Körper. Erwachsene verlieren mit dem zunehmenden Alter ihre Speicherfähigkeit von Wasser, erreichen aber dennoch bis zu 75% Wasseranteil in ihrem Körper. Dort, wo die trockene Luft Kontakt mit der körpereigenen Feuchtigkeit hat, trocknet sie den Körper nach und nach aus. Dies betrifft zum Beispiel durch die Atmung die Schleimhäute der Nase und des Rachens. Auch die Lunge oder Augen leiden unter zu trockener Luft.

Mit dem Luftbefeuchter Neurodermitis lindernDie ersten Auswirkungen von zu trockener Luft auf den menschlichen Körper werden häufig falsch gedeutet. Augenbrennen, Halsschmerzen, Reizhusten und Hautjucken bringt nicht jeder mit zu trockener Luft in Verbindung. Neben den Symptomen hat es aber auch gravierendere Auswirkungen. Die Schleimhäute zum Beispiel sind die erste Instanz des Immunsystems des Menschen, um Bakterien, Viren oder mikroskopisch kleine Schadstoffpartikel aus dem Körper fernzuhalten. Fehlt dieser Abwehrmechanismus ist das Immunsystem überfordert und zum Beispiel Grippeviren haben leichtes Spiel.

Nun könnte gedacht werden in trockener Luft sind auch weniger Bakterien, Viren und Schadstoffe enthalten. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall. Untersuchungen ergaben, dass bei niedriger Luftfeuchtigkeit nicht nur mehr Bakterien und Viren in der Luft sind, sondern sich darin auch schneller vermehren. Zu trockene Luft ist auch Ursache dafür, dass die Menge an Kleinstpartikeln in ihr ansteigt. Sie sinken nicht mehr wie bei einer ausreichenden Luftfeuchtigkeit schnell zu Boden.

Wann handelt es sich um zu trockene Luft?

In der Regel ist zu trockene Luft im Winter anzutreffen. Wir heizen mit Heizungen und Öfen die Räume, damit wir es im Winter auch schön warm haben. Physikalisch kann die warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen, als in der kalten Außenluft vorhanden ist. Dadurch kommt es zur sogenannten „Heizungsluft“, welche häufig eine relative Luftfeuchtigkeit von unter 35% hat. Bereits Feuchtigkeitswerte unter 40% sind jedoch der Gesundheit abträglich. Im Sommer sind die Werte in der Regel deutlich höher und stellen kein Problem dar – mit einer Ausnahme. Viele Geschäfte sowie auch Büroräume und auch unsere Autos werden mit Klimaanlagen künstlich gekühlt. Eine normale Klimaanlage muss der Luft jedoch die Feuchtigkeit entziehen, damit sie funktionieren kann. Es gibt zwar inzwischen besonders ausgeklügelte Klimaanlagen, welche nach der Kühlung die Luft wieder mit Feuchtigkeit anreichern, was jedoch die Ausnahme darstellt. So kann es auch im Sommer zu den nachteiligen Auswirkungen kommen.

Wann handelt es sich um zu feuchte Luft?

Wer bis jetzt aufmerksam mitgelesen hat könnte dem Urteil verfallen, desto mehr Feuchtigkeit in der Luft ist umso besser ist es. Das stimmt natürlich nicht. Es gibt einen Bereich in den Luftfeuchtigkeitswerten, welcher als ideal einzustufen ist. Dieser liegt grob genannt zwischen 40 und 60%. Dabei kommt es jedoch auf die jeweilige Temperatur an und um welchen Raum es sich handelt. Steigt die Luftfeuchtigkeit über 60% können sich in schlecht belüfteten Räumen Pilze und Schimmel bilden. Schimmelsporen und Pilzgifte gelangen dann in die Atemluft, was sehr ungesund ist. Auch die Bausubstanz leidet erheblich darunter, wenn die Luftfeuchtigkeit über 60% beträgt.

Luftbefeuchter gegen zu trockene Luft

Was ist die richtige Luftfeuchtigkeit?

Nun wissen wir, dass weder zu trockene Luft noch zu feuchte Luft gesund oder gut ist. Die ideale Luftfeuchtigkeit lässt sich nach Temperaturen und den entsprechenden Räumen gliedern. In der Küche oder dem Bad entsteht in der Regel sowieso genug Feuchtigkeit, sodass hier auch höhere Werte zu vertreten sind bzw. sich gar nicht vermeiden lassen. Gerade im Bad zeigt sich dies häufig als Schimmel an den Silikonfugen. Hier hilft nur regelmäßig ausgiebig lüften als Vorbeugung.

Durch Veränderungen in der Luftzirkulation in einem Haus schwanken auch die Werte der relativen Luftfeuchtigkeit oft um 10% nach oben oder unten. Auch wenn in der Küche gekocht oder im Bad geduscht wird, kann das Auswirkungen auf andere Räume haben. Wird ein Fenster zum Lüften geöffnet, sinkt die Luftfeuchtigkeit im Winter wieder. Deswegen ist der optimale Wert der Luftfeuchtigkeit auf das Prozent genau kaum herzustellen. Als grobe Richtlinie gilt folgende Aufzählung:

  • Keller bei 10 bis 15°C 50 bis 65% Luftfeuchtigkeit
  • Küche bei 18 bis 20°C 50 bis 60% Luftfeuchtigkeit
  • Wohnzimmer bei 19 bis 21°C 40 bis 60% Luftfeuchtigkeit
  • Arbeitszimmer bei 19 bis 21°C 40 bis 60% Luftfeuchtigkeit
  • Schlafzimmer bei 17°C 40 bis 60% Luftfeuchtigkeit
  • Kinderzimmer spielen bei 20 bis 22°C 40 bis 60% Luftfeuchtigkeit
  • Kinderzimmer schlafen bei 17 bis 18°C 40 bis 60% Luftfeuchtigkeit
  • Badezimmer bei 23°C 50 bis 70% Luftfeuchtigkeit

Als optimale Luftfeuchtigkeitswerte für das Wohlbefinden gelten Werte zwischen 45% und 53% Luftfeuchtigkeit. Einige wenige Prozent Unterschied sind dabei nicht relevant, solange 40% nicht unterschritten und 60% nicht überschritten werden. Eine Luftfeuchtigkeit von 80% gilt als schimmelfördernd, wobei es Schimmelarten gibt, welche schon ab 70% Luftfeuchtigkeit gedeihen.

Was ist gegen zu trockene Luft zu tun?

Wer mit seinem Hygrometer in seinen Wohnräumen eine zu trockene Luft über Tage hinweg feststellt, kann etwas dagegen tun. Hier kommt es im Einzelnen auf die ermittelten Werte und Raumgröße an. Wer noch über den 40% liegt, kann mit geringen Mitteln diesen Wert bei kleinen Räumen leicht stabilisieren. Darunter empfehle ich den Einsatz von Luftbefeuchtern. Siehe dazu auch den Beitrag „Die besten Methoden die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen“.

Geeignete Luftbefeuchter sind zum Beispiel in meinem Luftbefeuchter Test und Luftbefeuchter Vergleich zu finden. Hier zeigt sich, wie unterschiedlich Luftbefeuchter arbeiten. Nicht jeder Luftbefeuchter ist für jeden Raum gleich gut geeignet. Es gibt Unterschiede in der Befeuchtungsleistung, der Geräuschentwicklung (besonders für das Schlafzimmer wichtig), im Stromverbrauch, des Wartungsaufwands oder den Folgekosten.

Wer sich einen Kalt-Verdunster oder Kalt-Vernebler als Luftbefeuchter zulegt, sollte sich der wichtigen regelmäßigen Reinigung bewusst sein. Mit der Zeit bilden sich Beläge oder Kalkabsetzungen, welche die Bakterienbildung fördern. Viele Modelle bringen dann Keime und Bakterien in die Raumluft ein, was natürlich nicht der Gesundheit förderlich ist. Es gibt aber auch Modelle, welche durch antibakterielle Filter oder UV-Lichtbestrahlung dies bis zu 99% unterbinden. Mehr dazu in meinem Luftbefeuchter Test und Luftbefeuchter Vergleich.

zu trockene Luft verhindern

Moderne Häuser sind in der Regel gut isoliert und auch Fenster und Türen schließen dicht ab. Diese Maßnahmen haben sich in den letzten Jahrzehnten etabliert, um die Energiebilanz zu verbessern. Dabei könnte der Trugschluss entstehen, sie würden gegen die trockene Außenluft gut abschotten. Abgesehen vom regelmäßigen Türöffnen ist jedoch auch das richtige Lüften in den Wohnräumen wichtig für die Gesundheit und auch die Bausubstanz. In einigen Mietverträgen wird „das richtige Lüften“ sogar vertraglich verankert. Die „verbrauchte“ Luft in den Wohnräumen muss also regelmäßig gegen frische Luft ausgewechselt werden. Als grobe Faustformel für richtiges Lüften gilt dreimal täglich über 10 Minuten das Fenster ganz zu öffnen. Der Luftaustausch gelingt am besten, wenn sogar für Durchzug gesorgt wird. Ein Fenster für längere Zeit zu kippen ist weniger ideal, da zu viel Wärme verloren geht und der Luftaustausch nur schleppend funktioniert. Bei ganz geöffneten Fenstern (Heizung abgedreht) geht es erheblich schneller. Die gespeicherte Wärme in den Wänden gleicht diesen Temperatursturz nach dem Schließen der Fenster sehr schnell wieder aus.

Luftbefeuchtung und die Vorteile

Mit dem richtigen Luftbefeuchter kann der Umstand behoben werden, in den Räumen eine zu trockene Luft zu haben. Dadurch werden gesundheitliche Beschwerden durch zu trockene Luft entgegengewirkt und auch die Luftqualität verbessert sich. Zu trockene Luft enthält deutlich mehr Kleinstpartikel wie zum Beispiel Staub. Einige Modelle aus meinem Luftbefeuchter Test und Luftbefeuchter Vergleich filtern sogar die angesaugte Luft, wodurch eine weitere Verbesserung der Luftqualität erreicht wird.

Mit einigen Modellen (zum Beispiel Aroma Diffuser oder Luftbefeuchter mit Aromabox) kann zu der Luftbefeuchtung auch ein angenehmer Duft im Raum verteilt werden. Dazu stehen im Handel passende Duftöle oder ätherische Öle bereit. Auch Funktionen wie ein wechselndes oder festeingestelltes Nachtlicht können einige Luftbefeuchter bieten. Timerfunktionen ermöglichen auch eine Programmierung von Betriebszeiten, wenn niemand zuhause ist. Dies ist bei selber gebauten Luftbefeuchtern natürlich nicht möglich.

Fazit zur optimalen Luftfeuchtigkeit

Zum Wohlbefinden des Menschen in Wohnräumen sind 45% bis 53% Luftfeuchtigkeit ideal – ein paar Prozent weniger oder mehr sind ok. Entsprechend sind 40% bis 60% ein Richtwert. Im Winter werden durch die Heizung die 40% oft unterschritten!

Einen Luftbefeuchter gegen zu trockene Luft einzusetzen ist sehr sinnvoll. Allerdings sollte die Notwendigkeit dazu mit einem Hygrometer gemessen werden. Einige Luftbefeuchter haben eingebaute Hygrometer, wie z.B. einige Philips Luftbefeuchter und der Dyson Humidifier.

Genauso verhält es sich mit dem Maß der Luftbefeuchtung. Es mit der Luftbefeuchtung zu übertreiben macht ebenfalls keinen Sinn. Auch mit einem Luftbefeuchter sollten die erreichten Werte gemessen werden und nicht über 60% Luftfeuchtigkeit hinausgehen. Einige Modelle aus meinem Luftbefeuchter Test und Luftbefeuchter Vergleich sind dazu mit einer Mess- und Regeleinrichtung ausgerüstet. Werden die eingestellten Luftfeuchtigkeitswerte erreicht, schalten die Geräte ab. So kann es erst gar nicht zu eine Überfeuchtung der Raumluft kommen.



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