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Was tun, wenn der Luftreiniger Geräusche macht?

Luftreiniger sind viele Stunden am Tag in Betrieb, damit die Raumluft von verschiedenen Partikeln gereinigt wird. Teilweise sogar nachts. Deswegen ist schon beim Kauf auf effiziente und leise Geräte zu achten. Was ist aber, wenn der Luftreiniger immer lautere Geräusche von sich gibt? Ich gebe einige Tipps, was die Ursachen für laute Geräusche bei Luftreinigern sein können. Einige Ursachen lassen sich abstellen. 

Luftreiniger Geräusche

Warum macht ein Luftreiniger überhaupt Geräusche?

Ein Luftreiniger besitzt einen effizienten Elektromotor, welcher einen Ventilator antreibt. Dieser saugt die Raumluft an und der Luftstrom wird mit den Partikeln durch die Filter geleitet. Auf der „Reinluftseite“ verlässt der Luftstrom gereinigt wieder den Luftreiniger. Schon der Elektromotor eines Luftreinigers erzeugt zwangsläufig Geräusche. Jedoch sind die Geräusche bei guten effizienten Elektromotoren angenehm leise und werden größtenteils vom Gehäuse gedämmt. 

Der Ventilator

Anders sieht es bei dem Ventilator aus. Dieser „schneidet“ mit hoher Umdrehungszahl durch die Luft, was deutlich hörbar ist. Umso schneller der Ventilator sich dreht, umso lauter wird er. Die Hersteller müssen dazu einen Kompromiss finden. Auf der einen Seite soll möglichst viel Luft mit Partikeln durch die Filter geleitet werden, damit auch in größeren Räumen die Luftreiniger ihre Anwendung finden. 

Auf der anderen Seite werden die Geräusche der Luftreiniger mit zunehmender Drehzahl immer lauter. Es muss also bei Luftreinigern ein Kompromiss zwischen der Lautstärke der Geräusche und der Luftdurchsatzmenge gefunden werden. Eine Möglichkeit ist größere Ventilatoren zu nutzen, welche auch mit niedrigeren Umdrehungszahlen mehr Luft als kleine Ventilatoren befördern. 

Entsprechende Leistungsangaben wie zum Beispiel eine empfohlene Quadratmeter Angabe erleichtern die Zuordnung der Luftdurchsatzmenge zur Raumgröße. Besser und genauer ist das Luftdurchsatzvermögen (Kubikmeter je Stunde – m3/h), was aber nicht alle Hersteller angeben. 

Die Ursachen für laute Geräusche bei Luftreinigern

Wie laut die Geräusche der Luftreiniger sein können, geben Hersteller mit eine Angabe in Dezibel (Betriebsgeräusch) an. Manchmal wir hier auch geschummelt, in dem nur die Pegel der Geräusche bei kleiner oder mittlerer Stufe angegeben werden. Hier muss im Detail auf die Angaben geachtet werden, welche Stufe jeweils gemeint ist. Denn wenn der Luftreiniger auf voller Leistung arbeitet, werden die Geräusche die angegebenen Werte mit Sicherheit übersteigen. 

Dabei ist auch zu erwähnen, dass es besser ist einen leistungsstärkeren Luftreiniger zu kaufen. Sind die angegebenen Quadratmeter doppelt so hoch wie benötigt, reicht schon die mittlere Stufe zur Luftreinigung aus (Ausnahme eine Deckenhöhe deutlich über 2,50 Meter). Entsprechend ist das Geräusch des Luftreinigers beim Betrieb leiser, als wenn er immer auf der höchsten Stufe laufen muss.

Wird ein Luftreiniger mit der Zeit immer lauter, können Störungen oder auch Verschleiß die Ursache sein. Bei Verschleiß hilft nur eine Reparatur oder ein Austausch des Luftreinigers. In der Regel sind bei den angebotenen Ersatzteilen keine Lager oder neue Elektromotoren erhältlich. Diese bleiben dem Kundendienst im Rahmen einer kostenlosen (Garantie) oder kostenpflichtigen Reparatur (Garantie erloschen) vorbehalten. Es muss aber nicht immer ein Defekt vorliegen. Für laute Geräusche bei Luftreinigern können auch andere Ursachen verantwortlich sein.

Erfahre hier ob du einen Luftreiniger auch im Dauerbetrieb laufen lassen kannst

Luftdurchgang blockiert

Luftreiniger quietscht

Quietscht dein Luftreiniger, kann dies an einem blockierten Luftdurchgang liegen.

Sind bei dem Luftreiniger von Anfang an zu laute Geräusche vernehmbar, sind die Filter zu kontrollieren. Je nach Modell handelt es sich in der Regel um mehrere unterschiedliche Filter, da nicht jeder Filter alles Filtern soll. Es gibt bestimmte Filter für Feinstaub, Filter für noch kleinere Partikel bei Allergikern (HEPA) und Filter für Schadstoffe und Gerüche (Aktivkohlefilter). 

Als erstes wäre zu prüfen, ob die Filter ohne Kunststoffverpackung eingesetzt wurden. Ist die Klarsichthülle noch an einem oder allen Filter, kann keine Luft durch den Filter gelangen. Der Elektromotor und Ventilator werden stärker belastet, was auch deutlich zu hören ist. Ein einfacher Test dazu kann an der Reinluftseite durchgeführt werden, dort wo die Luft eigentlich wieder den Luftreiniger ohne Partikel verlassen sollte. Ist kein Luftstrom zu spüren stimmt etwas nicht.

Ähnlich der Blockade durch Klarsichthüllen, kann sich auch im Laufe der Betriebszeit eine Blockade aufbauen. Das ist dann der Fall, wenn sich die Luftfilter mit Partikeln zusetzen. Genau das ist ja die Funktion der unterschiedlichen Filter, die Raumluft von Feinstaub oder anderen Partikeln zu reinigen. 

Wie lange es dauert bis sich ein Filter zusetzt ist schwer zu sagen, da es natürlich von der vorherrschenden Luftreinheit bzw. Luftbelastung abhängig ist. Die kennt auch der Hersteller nicht und kann nur grobe Wechselintervalle bzw. Reinigungsintervalle der Filter empfehlen. Ist die Belastung in einer Wohnung gering, können die Intervalle sogar überschritten werden. Ist die Raumluft dagegen stark mit Partikeln belastet (zum Beispiel bei Rauchern oder bei Haushalten mit Vögel – wegen dem Vogelstaub), kann der oder die Filter auch einen vorzeitigen Ersatz nötig machen. Noch extremer ist es, wenn man den Luftreiniger in der Werkstatt benutzt. Hier gibt es nämlich häufig eine große Menge von Schadstoffen in der Luft.

Tipp: Allergiker sowie auch Raucher profitieren besonders von Luftreinigern, welche mit Aktivkohle auch Schadstoffe und Gerüche eliminieren. Hier gilt es besonders auf die Filterwechselintervalle zu achten. Setzen sich die mikroskopisch kleinen Poren zu, lassen sie Schadstoffe einfach passieren. Die Aktivkohle ist dann „erschöpft“.

Wenn Luftreiniger pfeifen

Das Gegenteil eines blockierten Luftstroms ist ein defekter oder vergessener Luftfilter. Wurde einer der Filter nicht eingesetzt, stimmt die Konzeption des Luftstroms nicht mehr. Durch den fehlenden Widerstand wird der Luftstrom stärker und kann dann pfeifende Geräusche verursachen. Das gilt auch, wenn ein Luftfilter im Filtermedium ein Loch aufweist oder er verkantet eingesetzt wird. Die angesaugte Luft im Luftreiniger sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstands – am liebsten irgendwie am Luftfilter vorbei. Deswegen müssen die Filter intakt sein und bündig in der Halterung sitzen. 

Bei allen genannten Fehlern werden meistens pfeifende Geräusche verursacht. Dazu kommt, dass mit dem betreffenden Filter auch nichts mehr gefiltert wird. Also die Filter auf Vollständigkeit, richtigen Sitz und Defekte überprüfen. Es gibt auch Luftreiniger die Ozon produzieren. Diese Produkte sind zwar recht leise, aber es gibt bei Ozon Luftreiniger einige Risiken, weswegen ich persönlich von diesen Modellen eher abraten würde.

Wenn Luftreiniger quietschen

Luftreininger Geräusche

Macht dein Luftreiniger laute Geräusche kann dies viele unterschiedliche Ursachen haben.

Quietschen in hoher Frequenz kann schnell mit dem oben genannten Pfeifen verwechselt werden. Aber es gibt auch ein richtiges Quietschen der drehbaren Teile. Dazu gehört neben dem Elektromotor oft auch ein Lager des Ventilators. Quietscht das Lager des Ventilators, kann ein Tropfen Öl „Wunder“ verbringen. Quietscht die Welle des Elektromotors, ist von Öl abzuraten. Zwar würde damit auch das Quietschen der Antriebswelle verschwinden. Aber das Öl kann auch über den Wellenschaft in den Motor eindringen. Elektrizität und Flüssigkeiten vertragen sich bekanntermaßen nicht. Dazu kommt, dass die Welle warm wird und das Öl dadurch dünnflüssiger ist.

Brummen und Vibrieren bei Luftreinigern

Normalerweise sind die Ventilatorblätter in Gewicht, Montage und Ausrichtung alle gleich. Kleinere Ventilatoren werden meistens sowieso aus einen Stück gefertigt. Bei größeren Exemplaren können die Ventilatorblätter auch einzeln montiert sein. Durch die teilweise hohe Umdrehungszahl kann es zum Brummen oder Vibrieren kommen. Das trifft zu, wenn eine Unwucht besteht oder ein Ventilatorblatt nicht genau wie die anderen Blätter ausgerichtet ist. Bei Ventilatoren aus einem Stück, kann es durch den Transport oder Sturz auf den Boden zu Beschädigungen der Blätter kommen. 

Bei einzeln montierten Blättern trifft das natürlich genauso zu. Jedoch kann sich auch eine Befestigungsschraube gelockert haben. Ich empfehle bei Brummen oder Vibrieren den Ventilator auf Beschädigungen oder falsche Ausrichtung zu überprüfen. Auch Schmutz kann sich mit der Zeit an den Blättern festsetzen und für eine Unwucht sorgen. Vibrationen durch eine Unwucht sind oft der Vorläufer dafür, dass Luftreiniger später dann auch quietschen. Die Unwucht belastet die Lager und Wellen und führt zum vorzeitigen Verschleiß.

Meine Empfehlung

Soll ein Luftreiniger nachts im Schlafzimmer die Raumluft reinigen, ist auf besonders leise Modelle zu achten. Wenn das Gerät leise ist, kann der Luftreiniger sogar deinen Schlaf verbessern.

Treten mit der Zeit Geräusche bei Luftreinigern auf, kann ein glatter Boden diese verstärken. Das Gehäuse sollte mit Gummifüßen gegen den Boden „entkoppelt“ sein. Sind keine Gummifüße vorhanden oder einer ist verloren gegangen, helfen auch selbstklebende Filzplättchen. Auf einem Teppich sind Luftreiniger ebenfalls leiser als auf glattem Boden.

Grundsätzlich sind die Wartungsintervalle der Filter einzuhalten. Das kann ein Wechsel zum Beispiel von einem Aktivkohlefilter gegen Gerüche sein. Ob ein Filter gereinigt werden kann oder ein neuer benötigt wird, ist in der Bedienungsanleitung zu erfahren. Es schadet auch nichts, die Ansaugseite eines Luftreinigers hin und wieder zu reinigen. Sammelt sich dort Schmutz an, lässt er dadurch in der Leistung nach und bleibt so auch nicht immer angenehm leise. 

Besonders Allergiker haben oft ein Problem mit der Reinigung oder dem Wechsel der einzelnen Filter. Denn dort sammeln sich genau die Allergene, welche ihnen das Leben schwer machen. Meine Empfehlung lautet daher, den Filterwechsel draußen vorzunehmen oder von jemand anderes durchführen zu lassen.

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