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Wie effektiv helfen Luftreiniger gegen Schimmel?

Entdeckt jemand Schimmelpilze in seiner Wohnung oder seinem Haus, entsteht die Sorge über die gesundheitlichen Auswirkungen. Diese Sorge ist berechtigt, da Schimmelpilze ihre schädlichen Schimmelsporen in der Raumluft verteilen. Doch es gibt Luftreiniger, welche die Schimmelsporen aus der Raumluft wieder entfernen. Jedoch nicht jeder Luftreiniger ist dazu geeignet. Effizient zeigen sich Luftreiniger mit HEPA –Filter gegen Schimmel.

Luftreiniger Gegen Schimmel

Welche Luftreiniger eignen sich bei Schimmelbefall?

Praktisch jeder Luftreiniger verbessert mehr oder weniger die Luftqualität in Räumen. Je nach Funktionsprinzip und Filtertechnik, werden dabei unterschiedliche Partikel aus der Raumluft entfernt. Der „Knackpunkt“ ist die Größe der Partikel. Größere Partikel lassen sich schon mit einfachen Filtern aus der Raumluft filtern. Umso kleiner die Partikel werden, umso höher wird der Aufwand der Filtertechnik. Luftreiniger gegen Schimmel werden dazu meistens mit HEPA-Filtern ausgerüstet.

Was ist ein HEPA-Filter?

Geht es um die Beseitigung kleinster Partikel aus der Luft, sind HEPA-Filter sehr effektiv. HEPA steht für „High Efficiency Particulate Air Filter“. Es handelt sich dabei um Schwebstofffilter mit einem sehr hohen Abscheidegrad. Sie sind in der Lage Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner als 1 µm (1 Mikrometer) abzuscheiden. Zum Vergleich: 1 µm entspricht dem Tausendstel eines Millimeters.

HEPA-Filter gibt es nicht nur in Luftreinigern, sondern sind bei fast jeder Art der hocheffizienten Luftfilterung anzutreffen. Auch Staubsauger filtern oft mit HEPA-Filtern den austretenden Luftstrom. Gemäß ihrem Abscheidegrad, werden HEPA-Filter nach EN 1822-1:2009 in Schwebstoff-Filterklassen eingeteilt. Ein HEPA-Filter (z.B. H13) kann über 99 % der Schimmelsporen aus der Raumluft entfernen.

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Sind alle Luftreiniger mit HEPA-Filter gegen Schimmel geeignet?

In der Funktionsweise saugen Luftreiniger die Raumluft an und leiten sie durch das Filtersystem. Wichtig ist dabei nicht nur das Schimmelsporen im Filtersystem verbleiben, sondern auch die umgewälzte Luftmenge. Es nützt ein Luftreiniger nur wenig, wenn er zu lange benötigt um die im Raum befindliche Luftmenge zu filtern. Deswegen geben Hersteller bei Luftreinigern an, für wie viel Quadratmeter die Leistung konzipiert wurde. Was leider oft fehlt ist die Leistungsangabe in Bezug auf Kubikmeter. Denn die Luftmenge in Räumen variiert mit der Deckenhöhe. 

Wer in höheren Räumen als 2,50 Meter lebt, muss einen entsprechenden Aufschlag einkalkulieren. Ist ein Luftreiniger für größere Wohnungen ausgelegt, ist nicht nur die Durchsatzmenge der Luft höher, sondern auch die Filterleistung ist höher. Es dauert dann länger, bis sich die Filter zusetzen.

Damit ein Luftreiniger effektiv gegen Schimmelsporen arbeiten kann, sollte er die Raumluft (Kubikmeter) innerhalb 1 Stunde auf höchster Stufe einmal umwälzen können. Das ist kein idealer Wert, sondern die Mindestanforderung. Besser sind höhere Durchsatzmengen, da dann der Luftreiniger nicht immer auf voller Leistung arbeiten muss. Das wirkt sich auch auf den Geräuschpegel aus.

Grundsätzlich sollte ein Luftreiniger für die Entfernung von Schimmelsporen in der Raumluft folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Effektive HEPA-Filter ab E12 oder H12 aufwärts (Abscheidegrad über 99 %)
  • Der Raumgröße entsprechende Durchsatzmenge
  • Verhinderung von Schimmelbildung auf der Reinluftseite
  • Niedrige Geräuschentwicklung
  • Niedrige Folgekosten (Filterwechselintervalle, Filterkosten)

Eignen sich auch Luftwäscher gegen Schimmelsporen?

Auch Luftwäscher filtern Partikel aus der Raumluft. Das Filtermedium ist dabei zum Hauptbestandteil Wasser. In der Funktion eines Luftwäschers nehmen drehende Filterlamellen Partikel auf. Sie werden in der Drehbewegung durch ein Wasserbad wieder abgestreift. Da diese Filtertechnik bei kleinsten Partikeln versagt, werden häufig HEPA-Filter als zweite oder dritte Filterstufe nachgeschaltet. 

Der austretende Luftstrom eines Luftwäschers ist funktionsbedingt mit Feuchtigkeit angereichert. Da ändert auch ein HEPA-Filter nichts dran. Schimmelpilze entstehen aber erst, wenn die Schimmelsporen genügend Feuchtigkeit für ihr Wachstum vorfinden. Wer schon Schimmelpilze in der Wohnung hat, benötigt keine weitere Feuchtigkeit mehr. Die Schimmelbildung würde damit sogar schlimmer werden, was auch einen modrigen Geruch verursacht. 

Bei Wohnräumen mit zu niedriger Luftfeuchtigkeit schlagen Luftwäscher dagegen „zwei Fliegen mit einer Klappe“. Sie reinigen die Luft und sorgen für ein gesundes Raumklima.

Beseitigen Luftreiniger Schimmel aus der Wohnung?

Schimmel und Schimmelsporen sind zwei verschiedene Dinge. Grundsätzlich sind Schimmelsporen überall anzutreffen. Sie gelangen mit der Außenluft in Räume und siedeln sich bei ausreichender Luftfeuchtigkeit an. Schimmel ist also immer ein Zeichen von zu viel Feuchtigkeit in der Raumluft. Solange die Bedingungen ideal für Schimmel sind, wird auch ein Luftreiniger daran nichts ändern. 

Allerdings verbreitet Schimmel seine Sporen in der Luft. So gelangen auch in andere Räume, selbst ohne Schimmel darin, dadurch Schimmelsporen. Wer also Schimmelbefall im Keller hat, wird auch verstärkt im ganzen Haus auf die Sporen treffen. Hier macht sich der Luftreiniger deutlich bemerkbar, indem er die Schimmelsporen aus der Luft filtert. Wichtig ist auch, dass die Leistung der Raumgröße angepasst ist.

Im Endeffekt muss jedoch der Ursache des Schimmelbefalls auf den Grund gegangen werden. Ist die Ursache erst einmal ermittelt, lässt sie sich auch abstellen. Schimmelpilze sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern beschädigen auch die bauliche Substanz.

Welche Ursachen führen zu Schimmelbefall?

Die Hauptursache für Schimmelbefall ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Eigentlich muss die Frage also lauten, „Warum ist die Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu hoch?“. Es ist normal, dass in Wohnräumen ständig Feuchtigkeit zugeführt wird. Dieses geschieht alleine schon durch die Atmung von Menschen. Kochen, Baden, Bügel, Blumengießen oder Wäschetrocknen sind weitere Faktoren, weshalb ein ständiger Nachschub an Feuchtigkeit besteht. 

Herrscht in den Wohnräumen eine normale Luftzirkulation und es wird regelmäßig gelüftet, ist das in der Regel jedoch kein Problem. Verhält es sich anders, kann es am Lüftungsverhalten oder an baulichen Mängeln liegen. Im Extremfall ist auch der Feuchtigkeitsschutz der Kelleraußenwände nicht mehr intakt. Gerade das Klima im Keller ist fast schon eine Einladung für den Schimmelbefall. 

Weitere bauliche Mängel können defekte Wasserleitungen bzw. Abflüsse oder einfach ein undichtes Dach sein. Erst wenn diese Ursachen behoben sind verschwindet auch der Schimmel wieder mit der Zeit. Schneller und teurer geht es auch mit einer professionellen Schimmelbekämpfung, welche aber auch ohne Bekämpfung der Ursachen nur kurzfristig Abhilfe schafft.

Auf jeden Fall sollte Schimmel aus der Wohnung beseitigt werden. Die Schimmelsporen sind häufig Ursache für Atemwegserkrankungen und belasten die Schleimhäute. Besonders Allergiker reagieren sehr empfindlich auf die gesundheitsschädliche Auswirkung von Schimmelbefall.

Luftreiniger mit weiteren Filtertechniken

Die hohe Filterkraft von effektiven Luftreinigern vermag mehr als nur Schimmelsporen zu beseitigen. Auch Pollen, Feinstaub oder Viren können je nach Abscheidegrad ausgefiltert werden. Grenzwertig wird es jedoch selbst für HEPA-Filter, wenn es sich um Schadstoffe oder Gerüche handelt. Diese sind in der Molekulargröße fast identisch mit Luftmolekülen. Einen Filter so engmaschig zu konstruieren, dass die Gase nicht mehr passieren können, würde auch den notwendigen Luftstrom unterbrechen. 

Neben der normalen Filtertechnik gibt es weitere Techniken, welche teilweise auch als zusätzliche Filterstufe eingesetzt werden. Dazu gehört auch ein Ionisator oder ein UV-Luftreiniger. Gegen gesundheitsschädliche Schimmelsporen sind jedoch weder Ionisator noch ein UV-Luftreiniger effektiv genug, jedoch aber ein Luftreiniger mit Aktivkohlefilter.

Der Aktivkohlefilter

Filterkohle ist ein altbewährtes Mittel, um Schad- oder Giftstoffe zu adsorbieren (Adsorbtion – Gase reichern sich an der Oberfläche an). Diese Eigenschaft der Filterkohle entsteht durch die immens große Oberfläche der Filterkohle. So kann 1 Gramm Aktivkohle bis zu 15.000 Quadratmeter Fläche aufweisen. 

Einige Luftreiniger nutzen eine zusätzliche Filterstufe mit Aktivkohlefilter. Dadurch lassen sich zum Beispiel in Raucherwohnungen die Schadstoffe und Nikotingerüche (auch modrige Schimmelgerüche) aus der Raumluft beseitigen. Allerdings haben sie nur eine begrenzte Kapazität, nach der sie dann auch wieder zu erneuern sind. Gerade in Raucherwohnungen sind Aktivkohlefilter schneller erschöpft. Grundsätzlich sind Aktivkohlefilter jedoch eine sinnvolle Erweiterung der HEPA-Filter. Auch Menschen mit Beschwerden der Atemwege profitieren von der hohen zusätzlichen Filterleistung. Auch sonstige Schadstoffe aus der Umwelt oder den eigenen Möbeln werden entfernt. 

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Alternative Luftentfeuchter?

Es liegt der Gedanke nahe, bei Schimmelbildung auf einen Luftentfeuchter zu setzen. Tatsächlich kann ein Luftentfeuchter die Luftfeuchtigkeit senken. Trotzdem ist damit nicht die Ursache der zu hohen Luftfeuchtigkeit abgestellt. Zudem verhindert ein Luftentfeuchter nicht die Verteilung von Schimmelsporen im Haus, wenn die Quelle der Schimmelbildung im Keller liegt. Eine Filterleistung für weitere Schadstoffe ist ebenfalls bei einem Luftentfeuchter nicht gegeben. 

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