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Das sind die häufigsten 5 Schadstoffe in der Raumluft | Die gesundheitlichen Auswirkungen | Das kann man dagegen machen! 

Luftverschmutzung ist nicht nur ein Thema in großen Städten oder Industriegebieten, sondern auch in der Raumluft gibt es zahlreiche Schadstoffe. Sie entstehen unabhängig der Außenluft in den Räumen selbst. Dazu gehören beispielsweise Lösungsmittel in Farben und Lacken, Weichmacher oder Bau- und Isolationsmaterialien. Auch Spielzeuge können eine Schadstoffquelle sein. In diesem Beitrag möchte ich auf die 5 häufigsten Schadstoffe der Raumluft eingehen, ihre Auswirkungen offenlegen und Schutzmaßnahmen vorschlagen.

Raumluft Schadstoffe

Welche Schadstoffe können in der Raumluft auftreten? 

Die meisten Schadstoffe der Innenraumluft sind unsichtbare Gase, weswegen sie häufig unentdeckt bleiben. Es hilft das regelmäßige Lüften, um die Konzentration der Luftschadstoffe ständig wieder zu senken. Jedoch reichen bei manchen Schadstoffen in der Innenraumluft bereits geringe Konzentrationen für schädliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit aus. Dazu kommt, dass Menschen auf viele Luftschadstoffe individuell unterschiedlich reagieren können. Allergiker reagieren beispielsweise auf viele Umweltstoffe erheblich empfindlicher. 

Dazu gibt es Menschen, welche durch Krankheit, Alter oder Schwangerschaft besonders anfällig für Schadstoffquellen in der eigenen Wohnung sind. Die häufigsten anzutreffenden Wohngifte sind:

  • Formaldehyd
  • flüchtige organische Verbindungen (VOC)
  • Schimmelsporen
  • Feinstaub
  • Asbest

Das Vorkommen von Schadstoffen und die jeweilige Konzentration, können in jeder Wohnung oder jedem Haus sehr unterschiedlich sein. Es gibt viele weitere Schadstoffe der Innenraumluft. Diese sind zum Teil auch von den Gegebenheiten in der Wohnung (z. B. Ofen oder offener Kamin) und den Lebensgewohnheiten (z. B. Raucher) abhängig. Dazu sei noch erwähnt, dass auch eine zu trockene Raumluft gesundheitsschädlich ist. Ich empfehle dazu auch meinen Beitrag: „Was sind die häufigsten Ursachen für trockene Raumluft?“.

Erfahre hier 5 natürliche Methoden die Raumluft zu verbessern!

Formaldehyd (VVOC) 

Lange Zeit wurde Formaldehyd als Konservierungsmittel für bestimmte Produkte eingesetzt. Durch die zusätzliche Verwendung von Formaldehyd als Klebstoffbestandteil in Holzwerkstoffen, steigerte sich die Verbreitung von Formaldehyd in der Innenraumluft. Es wird unter anderem für den Innenausbau, Fertighäuser, Spanplatten und Einrichtungsgegenstände verwendet.

Bis Juni 2014 war Formaldehyd in der EU der Kategorie 2, gemäß der gemäß CLP-Verordnung, eingeteilt. Inzwischen ist Formaldehyd in der Kategorie 1 B gemäß CLP-Verordnung eingestuft, was aussagt, dass es Krebs erregen kann. 

Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind von der jeweiligen Konzentration des Formaldehyds in der Innenraumluft sowie von der Dauer abhängig, der ein Mensch der Wohngifte ausgesetzt ist, abhängig. Reizungen der Atemwege und Augen, Beeinträchtigungen der Schleimhäute bis hin zu Krebserkrankungen sind möglich. Das Umweltbundesamt gibt für diverse Schadstoffe Richtwerte aus. 

Für Formaldehyd benennt das Bundesumweltamt den Richtwert 100 µg/m3. Luftreiniger können bei entsprechender Filterbestückung Formaldehyd sowie viele andere Schadstoffe aus der Raumluft entfernen oder die Konzentration signifikant senken. Ich empfehle dazu auch meinen Beitrag: „Darum lässt dich ein Luftreiniger besser schlafen“.

Luftreiniger Schadstoffe

Ein Luftreiniger kann den Großteil der Schadstoffe zuverlässig entfernen!

Hier kommst du übrigens zu unserem allgemeinen Luftreiniger Test.

Flüchtige organische Verbindungen (VOC) 

Unter VOC (Volatile Organic Compounds) werden eine Vielzahl natürlicher und synthetischer Stoffe zusammengefasst, welche aus verschiedenen Materialien und Produkten der Innenausstattung bei Zimmertemperatur ausgasen. Fast in jeder Wohnung lassen sich VOC in der Raumluft mehr oder weniger nachweisen. Die Schadstoffquellen sind häufig Produkte des täglichen Bedarfs, zum Beispiel in Fettlöser (Alkane oder Alkene), in Klebstoffen und Lacken (Toluol und Xylole) oder in Holzverkleidungen (Terpene). 

So verschieden die VOC in der Innenraumluft auftreten können, so unterschiedlich ist auch die schädliche Wirkung auf die Bewohner. Auch bei VOC sind die ersten Anzeichen über die Atemwege und Augen feststellbar. Die gefährlichen Schadstoff-Konzentrationen können dauerhaft oder auch nur temporär auftreten, beispielsweise nach dem Lackieren. Oft sind die Wohngifte auch in frisch renovierten Wohnungen in der Konzentration hoch und lassen mit der Zeit nach. Es gibt aber auch Baumaterialien wie Spanplatten, welche dauerhaft eine Schadstoffquelle sein können. 

In einem anderen Artikel auf dieser Webseite erfährst du, wie du eine Heizung richtig bedienst!

Schimmelsporen 

Schimmelsporen Raumluft entfernen

Selbst Schimmelsporen können mit den richtigen Hilfsmitteln aus der Raumluft entfern werden!

Schimmelsporen gehören besonders in Kellerräumen oder feuchten Wohnungen zu den weitverbreiteten Luftschadstoffen, welche uns krank machen können. Schimmelbefall geht in der Regel eine zu hohe Feuchtigkeit voraus, beispielsweise durch falsches Lüften. Durch die enge Verknüpfung mit der Luftfeuchtigkeit sollten die Werte (relative Luftfeuchtigkeit) zwischen 50 und 53 % in Wohnräumen betragen. Schon bei einer dauerhaften relativen Luftfeuchtigkeit ab 60 % besteht die Gefahr von Schimmelbildung. 

Deswegen sind besonders feuchte Räume (Badezimmer) immer ausreichend zu lüften, um überschüssige Feuchtigkeit anzuführen. Ein preisgünstiger Hygrometer gibt genaue Auskunft über die vorherrschende relative Luftfeuchtigkeit in den Wohn-, Arbeits- und Schlafräumen. Dazu empfehle ich auch meinen weiteren Beitrag: „Die optimale Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer messen“.

Feinstaub 

Als Feinstaub werden kleinste Partikel verschiedener Herkunft beschrieben, welche aufgrund ihrer geringen Größe tief in den menschlichen Körper eindringen. Die üblichen Abwehrmechanismen des Körpers, Fremdkörper an dem Eindringen zu hindern, versagen bei Feinstaub. Deswegen wird auch von lungengängigen Partikeln gesprochen. In Großstädten oder Industriegebieten kann die Außenluft stark mit Feinstaub belastet sein, welcher dann unweigerlich auch in der Innenraumluft zu finden ist. Auch beim Luftaustausch mit frischer Außenluft wird sich die Feinstaubbelastung der Innenräume nicht verringern, wenn die Schadstoffquelle die Außenluft ist. 

Anders sieht es aus, wenn der Feinstaub in der Wohnung entsteht. Sind es bei der Außenluft die Rückstände von Verbrennungen (beispielsweise die Abgase von Verbrennungsmotoren), entsteht Feinstaub in Wohnungen durch Öfen, offene Kamine, das Abbrennen von Kerzen oder durch Raucher. In beiden Fällen (Schadstoffquelle Außenluft und in der Wohnung) leisten Luftreiniger mit hocheffizienten Schwebstofffiltern (HEPA-Filter) wertvolle Dienste zur Beseitigung oder Senkung der Feinstaubbelastung.

Asbest 

Die Herstellung und Verwendung von Asbest ist in Deutschland seit 1. Januar 1993 verboten. Asbest diente bis dahin vielseitigen Zwecken als Bau- und Isolationsmaterial. Besonders die hohe Widerstandskraft gegen Feuer und Hitze machte Asbest für den Bau von Feuerstellen interessant. Asbest gelangt als kleine Fasern in der Größe von 3 bis 5 Mikrometer an den Schleimhäuten vorbei bis tief in die Lungen und kann Asbestose und Lungenkrebs auslösen. 

Häufig finden sich noch Asbestreste in Häusern, welche vor 30 Jahren vor dem Verbot erstellt wurden. So zeigen sich in Altbauten immer wieder Wärmedämmungen mit Asbest oder Eternitplatten. Asbest muss aufwendig von Spezialfirmen entfernt und entsorgt werden. 

Welche Maßnahmen helfen gegen Schadstoffe in der Raumluft? 

Das Umweltbundesamt empfiehlt schon von vornherein auf schadstofffreie Produkte zu achten. Sind die Produkte zum Beispiel mit dem „Blauen Engel“, dem TÜV-Siegel, “ IBR“ oder „natureplus“ gekennzeichnet, wurden sie auf den Schadstoffgehalt geprüft und für unbedenklich klassifiziert. 

Jeder kann beim Kaufen bestimmter Produkte auf die Inhaltsangaben achten. Besonders häufig sind es die Lösungsmittel, Weichmacher, Klebstoffe oder Holzschutzmittel, welche Schadstoffe wie Lindan enthalten. 

Wer das Gefühl hat, seine Gesundheit wird durch Schadstoffe in der Innenraumluft beeinträchtigt, sollte mit seinem Arzt Rücksprache halten. Zudem kann man in Verdacht geratene Produkte oder Einrichtungsgegenstände aus der Wohnung eine Zeitlang entfernen. Verbessert sich dann das Befinden, ist die Schadstoffquelle in der Regel lokalisiert. 

Geeignete Filtertechniken 

Luftwäscher und Luftreiniger dienen dazu, Luftschadstoffe aus der Raumluft zu entfernen. Luftwäscher filtern die Raumluft über Wasser, sodass Partikel unter 0,8 bis 1 Mikrometer Größe nicht mehr erfasst werden. Durch die Filterung über Wasser kann jedoch zusätzlich zur Luftreinigung auch die Luftfeuchtigkeit gleichzeitig angehoben werden.

Filtertechnik HEPA- und Aktivkohlefilter

Mit einer Kombination aus HEPA- und Aktivkohlefilter habe ich bisher die besten Reinigungsergebnisse erzielen können!

Luftreiniger arbeiten mit Filtern bzw. Filterplatten. Bei der Ausstattung mit HEPA-H13 oder HEPA-H14 Filtern können selbst Partikel der Größe 0,3 Mikrometer und darunter aus der Raumluft entfernt werden. Damit werden auch Allergene oder Feinstaub ausgefiltert. 

Bei gasförmigen Schadstoffen, wie zum Beispiel Lindan oder Nikotin, ist zudem eine Filterung über Aktivkohlefilter wirksam, welche selbst unangenehme Gerüche beseitigen kann. Perfekt ist die Kombination von HEPA- und Aktivkohlefilter in einem Luftreiniger.

Zu einem gesunden Raumklima gehört jedoch auch die richtige Luftfeuchtigkeit, welche sich bei Bedarf mit einem Luftbefeuchter oder Luftwäscher beeinflussen lässt. Es empfiehlt sich jedoch, eine zusätzliche Luftbefeuchtung nicht auf Verdacht, sondern erst nach einer Messung der relativen Luftfeuchtigkeit vorzunehmen. Bei geringen Abweichungen kann schon ein Aroma Diffuser ausreichend sein. Dazu empfehle ich meinen Beitrag: „Helfen die ätherischen Öle bei einem Aroma Diffuser gegen Stress?“. Aroma Diffuser sind kleine Luftbefeuchter, welche hauptsächlich der Verbreitung von Duftaromen dienen. 

Hier kommst du zu unserem allgemeinen Diffuser Vergleich!



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