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Warum ist das regelmäßige Lüften so wichtig? + Tipps für ein besseres Raumklima 

Besonders im Winter stellt sich vielen die Frage, ob das regelmäßige Lüften sinnvoll ist. Steigende Energiepreise erzeugen ein ungutes Gefühl, die warme Zimmerluft regelmäßig durch kalte Außenluft zu ersetzen. Um die Antwort gleich vorweg zu nehmen – es gibt einige wichtige Gründe, warum das regelmäßige Lüften erforderlich ist. Die Qualität der Raumluft wirkt sich direkt auf unseren Gesundheitszustand aus. Es wäre es am falschen Ende gespart, auf frische Luft zugunsten eingesparter Heizkosten zu verzichten. Mit meinen Tipps zum besseren Raumklima gelingt das regelmäßige Lüften auch ohne Verschwendung von Heizenergie.

Regelmäßiges Lüften

Was bewirkt das regelmäßige Lüften? 

Die Bezeichnung „Luftaustausch“ impliziert bereits, dass etwas ausgetauscht oder ersetzt wird. In Räumen ist die Luftzusammensetzung von verschiedenen Faktoren abhängig, welche sich auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auswirken. Schadstoffbelastungen und Luftfeuchtigkeit lassen sich zwar auch durch Luftreiniger, Luftwäscher und Luftbefeuchter beeinflussen, nicht aber der verbrauchte Sauerstoff ersetzen. Dazu ist das regelmäßige Lüften, im Besonderen das Stoßlüften und Querlüften, gut geeignet. Aber durch die regelmäßige Stoßlüftung wird noch viel mehr erreicht, welches ich nachfolgend erläutern möchte. Mehr Tipps zu Luftreiniger oder Luftbefeuchter finden sich in meinen weiteren Beiträgen, beispielsweise „Wie effektiv hilft ein Luftreiniger gegen Hausstaub?“ oder „Darauf sollte man bei einem Luftbefeuchter im Kinderzimmer besonders achten!“.

Sauerstoff ersetzen 

Der logischste Aspekt für den regelmäßigen Luftaustausch ist der Sauerstoffverbrauch durch die Atmung bzw. die Umwandlung von Sauerstoff in Kohlendioxid (auch als Kohlenstoffdioxid oder CO2 bezeichnet). Pro Stunden atmet ein Mensch ca. 15 Liter CO2 aus. Besonders in kleinen Räumen (z. B. Büros) oder der Anwesenheit vieler Personen in einem Raum, steigt die CO2-Konzentration schnell an. Bereits ab einem CO2-Anteil von 5 % in der Raumluft ermüden wir, lässt die Konzentration nach und Kopfschmerzen stellen sich ein. Bei höheren CO2-Werten werden die Auswirkungen auf den menschlichen Körper noch drastischer und beeinflussen Herzschlag und Blutdruck. 

Durch das regelmäßige Stoßlüften und Querlüften wird CO2 aus der Raumluft abgeführt und neuer Sauerstoff aus der Außenluft steht wieder zur Verfügung.

Feuchtigkeit abführen 

Luftbefeuchter Lüften

Um die Feuchtigkeit noch gezielter zu regulieren, als durch das Lüften kann ein Luftbefeuchter helfen. Allerdings sollte dennoch nicht auf das Lüften verzichtet werden!

Ein gesundes Raumklima zeichnet sich unter anderem durch die richtige Luftfeuchtigkeit aus. Als idealer Wert ist eine relative Luftfeuchtigkeit für die meisten Räume zwischen 50 und 53 % anzusehen. Dauerhafte Werte darunter, wie auch darüber, beeinträchtigen unseren Gesundheitszustand. Die relative Luftfeuchtigkeit in Räumen lässt sich ganz einfach mit einem preisgünstigen Hygrometer messen. Dazu empfehle ich meinen Beitrag: „Die optimale Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer messen“.

Eine permanent niedrige Luftfeuchtigkeit in Räumen führt zur Austrocknung unserer Schleimhäute, welche ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Immunsystems sind. Das Gegenteil wäre eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, wodurch sich schnell Schimmel bildet und Schimmelsporen mit der Raumluft eingeatmet werden. Schimmelbefall ist auch für die Bausubstanz ein Problem, weswegen das richtige Lüftungsverhalten wichtig ist. Durch Stoßlüften und Querlüften wird überschüssige Feuchtigkeit zur Außenluft abgeführt. (Ebenfalls sehr wichtig ist zudem das richtige Heizverhalten),

In Kellerräumen ist die Luftfeuchtigkeit in der Regel kaum zu niedrig, sondern meistens zu hoch. Die Ursache liegt an den Temperaturunterschieden zwischen Kellerraumtemperatur und Außenlufttemperatur. Es handelt sich dabei um den gleichen physikalischen Effekt, der im Winter die trockene Heizungsluft in beheizten Wohn- und Arbeitsräumen verursacht. Warme Luft ist in der Lage, mehr Feuchtigkeit aufzunehmen als kalte Luft. Da es in Kellerräumen oft kühler als draußen ist, schlägt sich schnell die Feuchtigkeit in der Luft an den kalten Außenwänden nieder. Regnet es an einem Sommertag, steigt automatisch die Luftfeuchtigkeit in der Außenluft. Sind dann die Fenster der Kellerräume offen, transportiert die warme Luft Feuchtigkeit in die Kellerräume und kühlt dann schnell ab. Die relative Luftfeuchtigkeit steigt rasant an und schlägt sich als Feuchtigkeit in den Kellerräumen nieder. 

Schadstoffe abführen 

Luftreiniger Schadstoffe

Ein Luftreiniger eignet sich perfekt um Schadstoffe aus der Luft zu Filtern!

Moderne Produktionsverfahren basieren häufig auf schadstoffhaltigen Substanzen, welche dann in Farben und Lacken, Teppichen oder Möbel gebunden sind. Mit der Zeit gasen sie jedoch aus und gelangen in die Raumluft, die wir ständig einatmen. Ohne den regelmäßigen Luftaustausch mittels Stoßlüften oder Querlüften würde die Schadstoffkonzentration immer weiter ansteigen. Je nach Art der Schadstoffe kann aber auch ein geeigneter Luftreiniger die Schadstoffbelastung signifikant senken, wozu ich meinen Beitrag „Darum lässt dich ein Luftreiniger besser schlafen“ empfehle.

Belastung von Krankheitserregern senken 

Nun wissen wir nicht erst seit der Covid-19-Pandemie, dass die Raumluft ständig mit Krankheitserregern der unterschiedlichsten Art angereichert ist. Aber die gravierenden Auswirkungen des Sars-CoV-2-Virus auf unsere Gesundheit haben das richtige und regelmäßige Lüften in ein völlig neues Licht gerückt. Der Grund ist die hauptsächliche Ansteckungsgefahr durch Aerosole. 

Um sich mit dem Sars-CoV-2-Virus anzustecken, ist eine bis heute nicht genau definierte Virenlast notwendig, die sich jedoch von Mutation zu Mutation ändern kann. In geschlossenen Räumen gab und gibt es zum Teil deswegen Einschränkungen, zum Beispiel wie viele Personen sich gemeinsam in einem Raum aufhalten. Im Freien an der Außenluft dagegen ist die Ansteckungsrisiko deutlich geringer, da sich die Aerosole direkt verteilen und die Virenlast sich erheblich senkt. 

Ganz ähnlich ist es in Räumen, wenn regelmäßig gelüftet wird. Die Konzentration an Viren senkt sich, wenn ein Luftwechsel zwischen Innenraumluft und Außenluft stattfindet. Im Sommer empfiehlt sich sogar das Dauerlüften, beispielsweise durch die Fensterlüftung. Das richtige Lüftungsverhalten ist wegen der Ansteckungsgefahr umso wichtiger, wenn sich ständig viele Personen in einem Raum aufhalten. 

Im Winter ist das Dauerlüften in Klassenzimmern beispielsweise kaum praktikabel. Hier ist dann wieder das kurze Stoßlüften zu empfehlen, am besten in der Unterrichtspause. Auch damit lässt sich das Ansteckungsrisiko deutlich senken.

Wie funktioniert das richtige Lüften? 

Sind im Sommer die Temperaturen warm, spricht nichts gegen ein Dauerlüften, beispielsweise in Form der ständigen Fensterlüftung. Bei dauerhaft geöffneten bzw. gekippten Fenstern können Insektengitter vor Mücken und ähnlichem Getier schützen.

Im Winter geht das selbstverständlich wegen der Energiebilanz nicht. Damit die Räume nicht zu sehr auskühlen und trotzdem ein ausreichender Luftwechsel stattfindet, ist die Devise viel Luft in kurzer Zeit auszutauschen. Wir reden vom sogenannten Stoßlüften, idealerweise durch Querlüften. 

Beim Querlüften reicht es nicht einfach nur ein Fenster zu öffnen. Der Luftwechsel würde lange dauern und wertvolle Heizenergie ginge verloren, wenn die Wände dadurch auskühlen. Das Querlüften beschreibt in der Praxis einen Durchzug, beispielsweise durch das Fensterlüften zwei gegenüberliegender Fenster. Die gegenüberliegenden Fenster müssen nicht im gleichen Raum sein, jedoch muss dann die Verbindungstür offen sein. Alternativ zu zwei geöffneten Fenstern kann auch ein geöffnetes Fenster mit der geöffneten Haustür einen schnellen Luftwechsel erzeugen. Im Winter unterstützen die Temperaturunterschiede zwischen Raumluft und Außenluft übrigens den Luftaustausch, während er im Sommer länger dauert.

Das Stoßlüften sollte 3 bis 4-mal täglich durchgeführt werden und mindestens jeweils 5 Minuten lang. Kann nur das Fensterlüften mit einem Fenster erfolgen, kann es bis zu 20 Minuten dauern, bevor ein ausreichender Luftwechsel stattfindet. 

Aroma Diffuser Lüften

Abgesehen vom regelmäßigen Lüften gibt es auch noch andere Methoden das Wohlbefinden im jeweiligen Raum zu erhöhen. So kann der angenehme Duft, der von einem Aroma Diffuser ausgeht für gesteigerte Entspannung sorgen!

Dauerlüften durch raumlufttechnische Anlagen 

Moderne und energieeffiziente Häuser werden oft schon direkt für raumlufttechnische Anlagen konzipiert. Dabei wird je nach Einstellung verbrauchte Innenraumluft über Lüftungsrohre nach außen geführt und frische Außenluft angesaugt. Energetische Konzepte, wie beispielsweise Wärmerückgewinnung sorgen dafür, dass kaum Heizungsenergie bei dem Luftwechsel verlorengeht. 

Durch geeignete Vorfilter kann die frische Außenluft sogar gereinigt werden, zum Beispiel damit keine Allergene in die Raumluft transportiert werden. Raumlufttechnische Anlagen sind natürlich auch für Klassenzimmer oder Seminarräume empfehlenswert, damit im Winter nicht nur in der Unterrichtspause ein Luftwechsel stattfindet. Dies senkt erheblich die Ansteckungsgefahr, da Aerosole in der Innenraumluft permanent abgeführt werden. 

Tipps zu einem gesünderen Raumklima 

Vieles Relevante ist nun bereits zum regelmäßigen Lüften und gesundem Raumklima erörtert worden. Es gibt im Handel viele preisgünstige Geräte, welche ein gesundes Raumklima unterstützen. Beispielsweise Luftreiniger mit hocheffizienten HEPA-Filtern, welche neben Haus- und Feinstaub auch viele Schadstoffe und Allergene aus der Innenraumluft entfernen. Luftreiniger mit HEPA-H14 Filtern können auch die Virenlast in Wohn- und Arbeitsräumen senken.

Die Anschaffung eines Hygrometers ist ebenfalls empfehlenswert, besonders in der Winterzeit. Ist die relative Luftfeuchtigkeit permanent zu niedrig, empfiehlt sich je nach Abweichung von dem Idealwert ein kleiner Aroma-Diffuser oder bei größeren Abweichungen auch ein leistungsfähiger Luftbefeuchter (beispielsweise ein Modell von der Marke Beurer).

Zur Luftreinigung und gleichzeitiger Luftbefeuchtung eignen sich Luftwäscher gut, da sie die Luft über Wasser filtern. Dazu gibt es viele Informationen in meinem Beitrag: „Die Vorteile von Luftreinigern mit Wasserfilter“.

 In meinem allgemeinen Ratgeber findest du weitere Tipps und Tricks um die Qualität deiner Raumluft zu erhöhen.



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