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Ist der gleichzeitige Einsatz eines Luftbefeuchters und eines Luftreinigers sinnvoll?

Luftreiniger sind ein geeignetes Mittel, um die Luftqualität in Räumen deutlich zu verbessern. Luftbefeuchter dagegen verbessern das Raumklima durch eine richtige Luftfeuchtigkeit. Ist der gleichzeitige Einsatz von Luftreiniger und Luftbefeuchter dann ideal, oder passt die kombinierte Anwendung nicht? Ich gebe in diesem Beitrag meine persönlichen Erfahrungen aus zahlreichen Tests und Vergleichen mit Luftbefeuchtern und unterschiedlichen Luftreinigungsgeräten wieder.

Info: In einem anderen Artikel beschäftigen wir uns mit dem gleichzeitigen Einsatz von Klimaanlagen und Luftbefeuchtern.

Luftbefeuchter und Luftreiniger gleichzeitig einsätzen

Was ist der Unterschied zwischen Luftreiniger und Luftbefeuchter?

Luftreiniger haben besondere effektive Luftfilter, um ein großes Spektrum an Luftbelastungen aus der Raumluft zu filtern. Luftbefeuchter befeuchten die Raumluft. Dazu machen sie sich je nach Befeuchterart unterschiedliche Methoden zu Nutze. Luftreiniger können die Luft nicht befeuchten, Luftbefeuchter haben je nach Modelle eine grobe Luftfilterung implementiert.

Luftreiniger 

Ein effektiver Luftreiniger arbeitet mit modernen HEPA-Filtern, welche einen sehr großen Bestandteil an Luftverunreinigungen beseitigen. Der Abscheidegrad liegt für Partikel ab 0,3 Mikron Größe bei über 99%. Dadurch werden entsprechend Hausstaub, Feinstaub und die für Allergiker schädlichen Allergene weitgehend ausgefiltert. Es gibt auch noch kleinere Partikel, welche bei Allergikern Immunreaktionen hervorrufen. Dann bedarf es zusätzlicher Filterstufen. Ideal ist die Kombination von Vorfilter, HEPA-Filter und Aktivkohlefilter in einem Filtersystem. So werden sogar gasförmige Schadstoffe wie zum Beispiel Zigarettenrauch entfernt. Es gibt auch noch andere Raumluftreiniger wie Luftwäscher und Ionisatoren.

Luftbefeuchter

Luftbefeuchter dienen primär der Anhebung der Luftfeuchtigkeit. Auch wenn sie über Filter verfügen, ist die Filterleistung nicht mit der Reinigungsleistung eines Luftreinigers zu vergleichen. 

Ein Befeuchter für die Raumluft wird dann nötig, wenn die relative Luftfeuchtigkeit zu gering ist. In diesem Fall wird allgemein von „zu trockener Raumluft“ gesprochen. In Zahlen ausgedrückt, gilt eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 53% als gesundes Raumklima. Werte unter 40% Luftfeuchtigkeit sind auf Dauer gesundheitsschädlich und erhöhen bei Menschen massiv die Anfälligkeit für Krankheiten, wie zum Beispiel grippale Infekte. Besonders im Winter wirkt sich die trockene Heizungsluft schädlich auf die Schleimhäute aus.

Luftbefeuchter ist ein Sammelbegriff für sehr unterschiedliche Befeuchter. So gibt es passive Verdunster, aktive Verdunster, Vernebler oder Zerstäuber mit Ultraschall sowie Verdampfer. Alle Befeuchter haben Vor- und Nachteile, sodass die Auswahl nicht immer leicht fällt. 

Tipp: Ein gutes Raumklima ist eine sehr gute Maßnahme zu Vorbeugung des Fogging Effektes. Allerdings sollte man seinen Luftreiniger auch nicht dauerhaft laufen lassen. Zudem beleuchten wir die Frage, ob ein Luftbefeuchter einen kühlenden Effekt hat.

Wann macht der gleichzeitige Einsatz von Luftreiniger und Luftbefeuchter Sinn?

Luftreiniger haben eigentlich grundsätzlich in jeder Wohnung einen nützlichen Effekt – die Verbesserung der Luftqualität. Mit der Anschaffung entstehen keine Nachteile, bis auf den geringen Stromverbrauch und die nötigen Filterwechsel. 

Ein Befeuchter für die Raumluft ist nicht so bedenkenlos einzusetzen. Er macht nur Sinn, wenn auch die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu niedrig ist. Dazu empfehle ich vor der Anschaffung eines Befeuchters zuerst die tatsächliche Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu prüfen. Im Handel gibt es dafür preisgünstige Messgeräte – Hygrometer. Einen Befeuchter mit eingebautem Hygrometer bzw. Hygrostat zu kaufen erspart zwar einen separaten Hygrometer, wäre aber sehr teuer wenn sich dann herausstellt, das die Luftfeuchtigkeit ok ist.

Somit lässt sich die Frage ganz einfach beantworten, ob der gleichzeitige Einsatz von Luftbefeuchter und Luftreiniger Sinn macht: Er macht dann Sinn, wenn die Luftqualität verbessert werden soll und zudem die Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu gering ist. Ist die Luftfeuchtigkeit ideal oder sogar schon höher, macht nur der Luftreiniger Sinn.

Luftreiniger und Luftbefeuchter sinnvoll

In trockenen Räumen mit schlechter Luftqualität ist tatsächlich sowohl der Einsatz eines Luftreinigers, als auch der Einsatz eines Luftbefeuchters sinnvoll.

Luftbefeuchter im Kinderzimmer? In einem anderen Artikel gehen wir auf genau diese Frage ein! Außerdem stellen wir dir auf dieser Webseite auch noch die besten Klarstein Luftbefeuchter vor!

Worauf bei Luftreiniger und Luftbefeuchter achten?

Beide Gerätearten gibt es mit unterschiedlichen Leistungen und Ausstattungen. In beiden Fällen stellt sich zuerst die Frage, was erreicht werden soll. Luftreiniger werden im Prinzip nach den Luftbelastungen gekauft, welche sie beseitigen müssen. Geht es nur um groben Hausstaub damit die Wohnung sauberer wird, reicht fast jeder Luftreiniger aus. Soll aber maßgeblich die Luftqualität verbessert werden, kommt es auf die genaue Filtertechnik an. 

Bei Allergikern sind die Ansprüche nochmals höher, da sie viele Allergen mit der Atemluft aufnehmen. Aber es gibt zahlreiche unterschiedliche Allergene, sodass am besten ein Allergologe erst einmal die auslösenden Allergene bestimmt. 

Wieder anders sieht es bei Rauchern aus, denen es primär um den Zigarettenrauch geht. Sie benötigen Luftreiniger mit Aktivkohlefilter.

Die Wahl des Befeuchters richtet sich nach der Befeuchtungsleistung. Weichen die Werte der Luftfeuchtigkeit nur leicht nach unten von den Idealwerten ab, reicht ein Befeuchter mit geringer Leistung. Das kann schon ein Verdunster sein, welcher als Wasserbehälter an der Heizung hängt. Meiner Erfahrung nach sind diese jedoch nicht empfehlenswert. Sie sind kaum effektiv und durch die langsame Verdunstungsrate gammelt schnell das Wasser vor sich hin. In einem separaten Artikel erklären wir dir übrigens auch noch, was du bei der Wasserhärte beachten musst. Dann machen sie zum Reinigen mehr Arbeit als sie wirklich nützen. 

Soll die Verdunstungsmethode das Mittel zum Befeuchten der Luft sein, empfehle ich aktive Verdunster. Sie arbeiten mit einem Ventilator und haben dadurch einen viel größeren Wirkungskreis in der Raumluft. Die Verdunstung erfolgt dabei über Filtermatten mit großer Verdunstungsoberfläche. Als Nebeneffekt wir die Luftqualität durch die Filtermatten auch gleich besser. Einem Vergleich mit einem effektiven Luftreiniger hält die Filterleistung jedoch nicht stand. So wie es bei Luftreinigern den Filterwechsel zu berücksichtigen gibt, können auch die Filtermatten einem regelmäßigen Filterwechsel unterliegen.

Generell müssen beide Geräte in ihrer Leistung auch der Raumgröße entsprechen. Für große Räume werden Raumluftreiniger mit höherem Luftdurchsatzvermögen benötigt. Bei Luftbefeuchtern spiegelt sich die Raumgröße in der Befeuchtungsleistung und dem Volumen des Wassertanks wieder.

Luftreiniger und Luftbefeuchter Faktoren

Bei der Anschaffung eines Luftreinigers und eines Luftbefeuchters, gibt es einige Faktoren zu beachten.

Meine Empfehlung zu dem kombinierten Einsatz der Luftreiniger und Luftbefeuchter

Es macht genau dann Sinn Luftreiniger und Luftbefeuchter gleichzeitig zu betreiben, wenn neben der Verbesserung der Luftqualität auch die Luftfeuchtigkeit angehoben werden soll. Die Geräte sollten möglichst geräuscharm sein und müssen in Befeuchtungs- und Reinigungsleistung der Raumgröße angepasst sein. 

Wem der Betrieb von Luftbefeuchter und Luftreiniger gleichzeitig zu aufwendig erscheint, kann sich unter den Raumluftreinigern auch für einen Luftwäscher entscheiden. Diese reinigen die Raumluft über drehende Walzen, welche durch ein Wasserbad nass werden. Damit wird gleichzeitig zur Verbesserung der Luftqualität auch die Luftfeuchtigkeit angehoben. Der Nachteil dabei ist jedoch, dass sich Luftreinigung und Luftbefeuchtung nicht voneinander trennen lässt. Das kann zum Beispiel dann ein Problem sein, wenn zu trockene Raumluft nur im Winter bei Heizungsluft auftritt. 

Ich persönlich finde die Aufgabenverteilung auf zwei Geräte ideal, da sie sie sich dann auch in unterschiedlichen Räumen nutzen lassen. In praktisch jedem Raum ist zum Beispiel eine gute Luftqualität von Vorteil, nicht aber immer auch eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit.

In einem weiteren Artikel gehen wir darauf ein, was man bei Luftbefeuchtern bezüglich der Haustiere beachten sollte



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Kommentare

Wolfgang Loens 15. November 2021 um 12:34

Mein Luftreiniger zeigt immer „rot“, also schlecht an, sobald ich in demselben Raum den Lubefeuchter einschalte.

Antworten

Olaf 15. November 2021 um 13:28

Zwei Möglichkeiten: Luftbefeuchter mal ordentlich reinigen / desinfizieren oder der Luftreiniger erkennt die Tröpfchen in der Luft als Partikel (was nicht weiter schlimm wäre)

Antworten

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